In diesem Jahr feiert das Oberlandesgericht Hamm seinen zweihundertsten Geburtstag. Das Gustav-Lübcke-Museum zeigt anlässlich des Jubiläums eine in Kooperation mit dem Oberlandesgericht organisierte Ausstellung zu einem bislang kaum beachteten Thema: die Gerichtszeichnung.
Bedingt durch das Verbot der Medienberichterstattung aus deutschen Gerichtssälen entstehen bis heute gezeichnete Bilder, die Prozesse nicht nur dokumentieren, sondern die interessierte Öffentlichkeit an den Verhandlungen regelrecht teilnehmen lassen. Auftraggeber für die zumeist kolorierten Zeichnungen sind TV-Anstalten und Zeitungen. Die durch Künstlerhand entstandenen Werke schließen eine Lücke in der medialen Berichterstattung. In der Ausstellung werden Zeichnungen zu verschiedenen prominenten Prozessen, die uns auch heute noch in Erinnerung sind, präsentiert.
Im Mittelpunkt der Schau stehen die Bilder unterschiedlicher Künstlerinnen und Künstler, die während des sogenannten Kachelmann-Prozesses entstanden sind. Die Verhandlungen, in denen Vergewaltigungsvorwürfe gegen den prominenten Wettermoderator erhoben wurden, riefen ein extrem großes Medieninteresse hervor. Neben Blättern von den Gerichtszeichnern Martin Burkhardt, Yann Ubbelohde und Stefan Bachmann wird in der Schau eine interaktive Arbeit des Künstlers Bo Soremsky gezeigt, die den Fortlauf des Prozesses in verschiedenen Bildern dokumentiert.
Doch auch andere Prozesse, die weiten Teilen der Öffentlichkeit noch gegenwärtig sind, können entlang verschiedener Blätter in der Ausstellung nachempfunden werden. So etwa die Prozesse im Fall Harry Wörz, das Gladbecker Geiseldrama, der Dutroux-Prozess und viele mehr.
Bis zum 3. Januar 2021 werden insgesamt fast 80 Werke in der Sonderausstellung in Hamm präsentiert.
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Ausstellung zum Jubiläum des Oberlandesgerichts Hamm: . In: Legal Tribune Online, 24.09.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/42879 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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