Ein Gericht in Amsterdam hat nun das bestätigt, was viele schwarze Niederländer lange beanstandet hatten. Der Nikolaus-Helfer "Zwarte Piet" ist eine rassistische Karikatur. Verboten ist sie deswegen allerdings nicht.
Das Amsterdamer Verwaltungsgericht hat die schwarzen Helfer des Nikolaus als rassistische Karikaturen eingestuft. Streit hierüber hatte es in den Niederlanden schon seit mehreren Jahren gegeben. Nun hat hierüber erstmals ein Gericht entschieden (Urt. v. 03.07.2014, Az. AMS 13/6350).
Der "Zwarte Piet" zeichnet sich durch rot geschminkte Lippen, goldene Ohrringe und schwarze Gesichtsfarbe aus. Diese Darstellung hatte bereits die Vorsitzende im UN-Rassismusausschuss, Verene Shepherd, als "Rückkehr zur Sklaverei" bezeichnet. Viele schwarze Niederländer stören sich an der Figur.
Verboten ist der Zwarte Piet durch die Entscheidung, die am Donnerstag erging, allerdings nicht. Denn eigentlich ging es in Amsterdam nur um die Genehmigung einer Nikolaus-Veranstaltung. Traditionell kommt "Sinterklaas" mit einem Schiff in den Niederlanden an. Das Gericht hat den Einzug für diese Jahr aber untersagt. Wenn so viele Bürger den Nikolaus-Helfer als rassistische Darstellung empfänden, hätte der Bürgermeister prüfen müssen, ob diese Tradition gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstößt, so das Gericht.
una/LTO-Redaktion
Amsterdamer Gericht zum "Zwarte Piet": . In: Legal Tribune Online, 04.07.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12460 (abgerufen am: 16.11.2024 )
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