Wegen des Vorwurfs des Prozessbetrugs hat die Staatsanwaltschaft München gegen den Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen Anklage erhoben, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Fitschen wie auch seine Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie weitere Ex-Manager sollen vor Gericht falsche Angaben gemacht haben, um Schadenersatzzahlungen an Leo Kirch beziehungsweise seine Erben zu verhindern. Fitschen soll fehlerhafte Angaben nicht verhindert bzw. korrigiert haben, deswegen soll ihm lediglich eine Verletzung der Aufsichtspflicht angelastet werden. Ermittlungen dazu liefen seit 2011. Die Manager hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte zwar den Abschluss der Ermittlungen, werde sich zum Inhalt aber erst äußern, wenn die Beteiligten über die Ergebnisse informiert seien.
Eröffnung eines Prozesses noch unklar
Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte zu dem Bericht der Süddeutschen Zeitung am Dienstag in Frankfurt: "Eine Anklageschrift liegt uns bislang nicht vor. Die Deutsche Bank kommentiert grundsätzlich laufende Verfahren nicht und verweist auf frühere Äußerungen, wonach sie davon überzeugt ist, dass sich der Verdacht gegen Jürgen Fitschen als unbegründet erweisen wird."
Den Streit um die Mitverantwortung für die Pleite des Kirch-Medienimperiums hatte die Deutsche Bank im Februar mit einer Vergleichszahlung von 925 Millionen Euro beendet. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Manager liefen gleichwohl weiter.
Nun muss das Gericht entscheiden, ob es die Anklage zulässt und es damit zum Prozess kommt.
dpa/avp/LTO-Redaktion
Staatsanwaltschaft München zur Deutschen Bank: . In: Legal Tribune Online, 12.08.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/12867 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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