Der bekannte Reeder und Mäzen Peter Krämer ist ins Visier der Steuerfahnder geraten. Acht Staatsanwälte und 91 Beamte der Steuerfahndung haben seine Firma durchsucht und Akten und Datenträger beschlagnahmt, bestätigte die StA Hamburg.
Zunächst berichtet hatte das Hamburger Abendblatt am Freitag. Mehr als die Durchsuchung zu bestätigen wolltedie Staatsanwaltschaft unter Hinweis auf das Steuergeheimnis nicht äußern. Krämers Steuerberater Jürgen Milatz sagte dem Blatt: "Der Vorwurf richtet sich gegen die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe." Er sei sich sicher, "dass am Ende außer Reputationsverlust nichts übrig bleiben wird".
Dem Zeitungsbericht zufolge geht es um den Verdacht der Steuerhinterziehung im hohen einstelligen Millionenbereich. Im Mittelmeerraum tätige Tochtergesellschaften hätten dem deutschen Fiskus in der Zeit vor der Finanzkrise 2008 mutmaßlich Umsatzsteuern vorenthalten. Krämers Reederei wollte sich zunächst nicht äußern. Krämer selbst sei im Urlaub und seine Geschäftsführer zunächst nicht zu sprechen, hieß es.
Krämer gilt in der Branche als Querdenker und wird auch der "rote Reeder" genannt. So tragen seine Schiffe die Namen von Freiheitskämpfern, mit Unicef baut er Schulen in Afrika und hierzulande verschreckt er immer wieder Spitzenverdiener, wenn er wieder mal höhere Steuern für Reiche fordert. Er kämpft unter anderem seit Jahren für die Wiedereinführung der Vermögensteuer.
cvl/dpa/LTO-Redaktion
Verdacht auf Steuerhinterziehung: . In: Legal Tribune Online, 24.07.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16375 (abgerufen am: 19.11.2024 )
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