US-Ministerium bestätigt Rassismus in Baltimore: Polizei kon­trol­liert ein­seitig Afro-Ame­ri­kaner

11.08.2016

Baltimore gehört zu den gefährlichsten Großstädten der USA. Nun hat das US-Justizministerium der in die Rassismus-Kritik geratenen Polizeibehörde Baltimore Einseitigkeit im Umgang mit Afro-Amerikanern bescheinigt.

Das US-Justizministerium lastet der Polizeibehörde Baltimore rassistisches Handeln an. Ein am Mittwoch in der Hafenstadt veröffentlichter Bericht weist aus, dass Polizisten in Baltimore zwischen 2010 und 2015 rund 300 000 Fußgänger ohne erkennbaren Grund angehalten hätten - vorrangig in einigen wenigen, vor allem von Schwarzen besiedelten Gegenden.

"Dies hat dazu geführt, dass Hunderte Menschen, fast alles Schwarze, zehn Mal und mehr zwischen 2010 und 2015 angehalten wurden", heißt es in dem Bericht. Oft würden die Personen abgetastet und durchsucht. Nur in 3,7 Prozent der Fälle sei eine Straftat aufgedeckt worden.

Baltimore war in die Schlagzeilen geraten, als der Schwarze Freddy Gray in einem Polizeiauto zu Tode kam. Der Fall löste Massenproteste der schwarzen Bevölkerungsmehrheit in der Stadt aus. Die beteiligten Polizisten wurden vor Gericht gestellt, aber alle freigesprochen.

Die Polizei in Baltimore hat mit erheblichen Kriminalitätsraten zu kämpfen und deshalb schon vor Jahren eine Null-Toleranz-Linie eingeführt. Die Stadt gehört noch immer zu den gefährlichsten Großstädten des Landes. Im Jahr 2015 gab es fast täglich ein Tötungsdelikt.

dpa/nas/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

US-Ministerium bestätigt Rassismus in Baltimore: . In: Legal Tribune Online, 11.08.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20268 (abgerufen am: 22.11.2024 )

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