Wegen jahrelanger Spionage drohen einem mutmaßlichen russischen Agenten-Ehepaar Haftstrafen von mehreren Jahren. Die Bundesanwaltschaft forderte am Dienstag vor dem OLG Stuttgart siebeneinhalb Jahre für den Angeklagten und viereinhalb Jahre für seine Frau.
Das Verfahren gegen die Eheleute, die zuletzt in Marburg lebten, zählt zu den größten Spionageprozessen seit dem Ende des Kalten Krieges. Der Vorwurf in dem Prozess vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart lautet auf "geheimdienstliche Agententätigkeit". Getarnt als biederes Ehepaar mit den Aliasnamen Heidrun und Andreas Anschlag sollen die beiden dem russischen Geheimdienst SWR über Kurzwelle, Satellit und Verstecke mehrere hundert geheime Dokumente über Nato und EU zugespielt haben.
Unter anderem sollen sich die Eheleute von Oktober 2008 bis August 2011 über einen dritten Agenten Dokumente aus dem österreichischen Außenministerium beschafft haben. Dafür kassierten sie laut Anklage zuletzt etwa 100.000 Euro jährlich.
dpa/asc/LTO-Redaktion
Spionageprozess vor dem OLG Stuttgart: . In: Legal Tribune Online, 11.06.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/8904 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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