Der Tod des Löwen Cecil und die internationalen Proteste waren wie ein Weckruf für Simbabwe. Die Behörden greifen jetzt hart gegen illegale Jäger durch. Am Mittwoch begann der Prozess gegen den Helfer des amerikanischen Jägers.
Simbabwe macht gegen illegale Großwildjäger mobil: Am Mittwoch begann in dem südostafrikanischen Land die Verhandlung gegen den Profi-Jäger Theo Bronkhorst, der bei der Tötung des bekannten Löwen durch den amerikanischen Zahnarzt Walter Palmer namens Cecil geholfen haben soll. Der Angeklagte muss sich wegen Wilderei vor einem Gericht in dem Ort Hwange verantworten.
Jedoch wurde das Verfahren sofort um mehrere Wochen verschoben. Bronkhorsts Anwalt habe die Einsetzung eines weiteren Rechtsbeistandes gefordert, woraufhin der Richter den Prozess auf den 28. September vertagt habe, sagten Augenzeugen im Gericht. Bronkhorst wurde in der vergangenen Woche gegen eine Kaution von 1.000 US-Dollar zunächst auf freien Fuß gesetzt.
Der Zahnarzt Palmer aus dem US-Bundesstaat Minnesota soll dem Angeklagten umgerechnet rund 45.000 Euro für die Löwenjagd bezahlt haben. Der 13-jährige Cecil soll von ihm mit einem Trick aus dem Hwange-Nationalpark gelockt worden sein, damit der Amerikaner ihn außerhalb des Schutzgebiets erschießen konnte. Nach der Tat brach ein Sturm der Entrüstung los.
Auch gegen den Besitzer des Grundstücks, auf dem der Löwe getötet wurde, wird inzwischen ermittelt.
Simbabwe fordert Auslieferung des Jägers
"Ich habe nicht das Gefühl, etwas Falsches getan zu haben", sagte Bronkhorst am Dienstag dem US-Sender NBC. Er habe nicht gewusst, dass Cecil berühmt gewesen sei. Der Löwe trug ein mit einem GPS-Sender versehenes Halsband, das Forscher von der Oxford-Universität ihm angelegt hatten.
Simbabwe hat die Auslieferung des Amerikaners Palmer gefordert. Zudem hat das Land bereits Konsequenzen gezogen: Die Jagd auf Löwen, Leoparden und Elefanten ist seit wenigen Tagen auch außerhalb des Hwange-Nationalparks verboten.
Ebenfalls am Mittwoch wurde vor dem Gericht ein ähnlicher Fall verhandelt. Angeklagt ist der Profijäger Headman Sibanda, der es einem anderen Amerikaner erlaubt haben soll, einen Löwen zu erlegen, obwohl er dafür nicht die nötigen Genehmigungen gehabt habe. Sibanda soll dafür 20.000 Dollar erhalten haben. Nach der Verhandlung sagte Sibanda: "Alles was ich bis jetzt sagen kann ist: Wir hatten die nötige Erlaubnis." Ob die Behörden auch in diesem Fall die Auslieferung des US-Jägers beantragen wollen, war unklar.
dpa/age/LTO-Redaktion
Löwe Cecil: . In: Legal Tribune Online, 06.08.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/16515 (abgerufen am: 19.11.2024 )
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