Wie gut ist sind Juristen auf die Marktveränderungen der Zukunft eingestellt, wo besteht noch Nachrüstungsbedarf? Die "Future Ready Lawyer"-Studie 2023 zeigt Antworten auf die Fragen, wie es um den Rechtsmarkt von Morgen steht.
Bereits zum fünften Mal hat der Informationsdienstleister Wolters Kluwer, zu dem auch LTO gehört, sich unter Jurist:innen zum Rechtsmarkt von Morgen umgehört und die Ergebnisse in der aktuellen Iteration seiner "Future Ready Lawyer"-Studie veröffentlicht. 700 Jurist:innen aus insgesamt zehn Ländern wurden hierfür zu ihren Erwartungen an die Zukunft des Rechtsmarkts befragt und um Beurteilung gebeten, für wie gewappnet sie die Branche für die kommenden Herausforderungen halten. Das Ergebnis: Der Rechtsmarkt lässt sich auf Innovationen ein und ist offen, Künstliche Intelligenz (KI) im Arbeitsalltag zu nutzen.
Fast Dreiviertel (73 Prozent) der befragten Jurist:innen erwarten, dass sie generative KI im nächsten Jahr in ihre Arbeit integrieren werden. Immerhin 68 Prozent fühlen sich auf diese Änderung auch vorbereitet. Trotzdem gehen die Meinungen auseinander, wenn es um die Frage geht: KI – Chance oder Bedrohung? Knapp die Hälfte (43 Prozent) sehen den Einsatz von generativer KI als Chance, 25 Prozent dagegen als Bedrohung und ebenfalls etwa ein Viertel (26 Prozent) sowohl als Chance als auch als Bedrohung an.
Obwohl diese Zahlen zunächst vielversprechend klingen mögen, bleibt dennoch Luft nach oben. Zwar geben 87 Prozent der befragten Jurist:innen an, dass der Einsatz von Technologie ihre tägliche Arbeit verbessert hat. Etwa die Hälfte (46 Prozent) ist aber der Meinung, die Möglichkeiten noch nicht in vollem Umfang zu nutzen. Sobald die Ressourcen hier mehr ausgeschöpft werden, erwartet aber die große Mehrheit (85 Prozent der Jurist:innen in Kanzleien und 84 Prozent in Rechtsabteilungen), dass durch den stärkeren Einsatz von Technologie die Produktivität verbessert wird.
Neben technischen Fragen wirft die Studie auch einen Blick auf die zukünftigen Bedürfnisse der Jurist:innen als Arbeitnehmer:innen. Den Ergebnissen nach zu urteilen ist die Möglichkeit, remote zu arbeiten, für 89 Prozent ein entscheidender Faktor. Vielfältige Belegschaften und Inklusion am Arbeitsplatz scheinen dagegen kein ausschlaggebender Indikator für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu sein.
lmb/LTO-Redaktion
"Future Ready Lawyer"-Studie 2023: . In: Legal Tribune Online, 10.11.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/53134 (abgerufen am: 02.11.2024 )
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