Zu lebenslanger Haft mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld soll der mutmaßliche Mörder des zehnjährigen Mirco verurteiltt werden. Dies hat die Staatsanwaltschaft am Montag vor dem Krefelder LG gefordert. Auch der Verteidiger hatte nichts gegen eine lebenslange Haft einzuwenden. Nur die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld hält er für übertrieben.
Olaf H. hab von Anfang an geplant, den Jungen zu töten, sagte die Anklägerin. Vermutlich habe der Mirco schon kilometerweit mit dem Auto verfolgt, bevor er zugeschlagen habe. Er habe ihn entführt, sexuell missbraucht und erdrosselt. Anschließend habe er der Kinderleiche noch ein Messer in den Hals gerammt.
Die Anwältin von Mircos Eltern, die in dem Verfahren als Nebenkläger auftreten, schloss sich der Strafforderung an. Olaf H. sei nicht wie behauptet aus Gründen des Stressabbaus herumgefahren, sondern wie ein Jäger auf der Pirsch gewesen.
Der psychatrische Gutachter hatte den Angeklagten bereits am vergangenen Freitag als voll schuldfähig eingestuft. Der Manager sei hochintelligent und vermutlich sadistisch-pervers veranlagt. Der Gutachter sagte nun, dieser Tätertyp sei viel gefährlicher als ein Pädophiler.
Am Schluss ergriff der mutmaßliche Täter das Wort über seinen Anwalt: " Mir ist bewusst, was für eine schreckliche Tat ich begangen habe. Es ist ein Alptraum, dem ich nicht mehr entrinnen kann. Ich kann mir die Tat selbst nicht erklären".
Der Verteidiger sagte, er sehe trotz allem keine Umstände für eine besondere Schwere der Schuld. Die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld erhöht die Haftdauer von Mödern in der Regel um mehrere Jahre.
Mirco war am 3. September auf dem Nachhauseweg entführt und ermordet worden. Um das Kind zu finden, hatte die Polizei eine der größten Suchaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik gestartet.
dpa/cla/LTO-Redaktion
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Fall Mirco: . In: Legal Tribune Online, 26.09.2011 , https://www.lto.de/persistent/a_id/4393 (abgerufen am: 04.11.2024 )
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