Einem Bericht des Spiegel zufolge soll sich die deutsche Autoindustrie seit den 90er Jahren die Regeln des Wettbewerbs außer Kraft gesetzt haben. Auch der Grundstein für den Abgasskandal soll bei geheimen Treffen gelegt worden sein.
Die deutschen Autobauer sehen sich nach einem Medienbericht mit einem scharfen Kartellvorwurf konfrontiert. So sollen sich Volkswagen, Audi, Porsche, BMW und Daimler in geheimen Arbeitskreisen zu Technik, Kosten und Zulieferern abgesprochen haben, wie der SPIEGEL am Freitag berichtet.
Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf einen Schriftsatz, den VW bei den Wettbewerbsbehörden im eigenen Namen sowie für Audi und Porsche eingereicht haben soll. Auch Daimler habe eine "Art Selbstanzeige" bei den Wettbewerbsbehörden hinterlegt. Volkswagen, Daimler und BMW wollten sich nicht zu dem Bericht äußern. Daimler und BMW sprachen von "Spekulationen". Die Aktien der Autobauer sackten deutlich ab.
Mehr als 200 Mitarbeiter seit 90er Jahren an Absprachen beteiligt?
Der Vorwurf wiegt schwer: Mehr als 200 Mitarbeiter der Unternehmen sollen sich seit den 1990er Jahren in geheimen Arbeitskreisen abgestimmt und den Wettbewerb außer Kraft gesetzt haben. Es soll dabei um alle Details der Autoentwicklung gegangen sein. Dazu gehören demnach auch Absprachen zur Technik für die Diesel-Abgasreinigung.
In den Arbeitsgruppen sei es auch um die Auswahl von Lieferanten oder die Festlegung von Kosten für Fahrzeugbauteile gegangen, berichtete das Magazin. Es bestehe "der Verdacht" - so soll es in der Selbstanzeige von VW auch für Audi und Porsche laut Spiegel heißen -, dass es zu "kartellrechtswidrigem Verhalten" gekommen sei.
dpa/acr/LTO-Redaktion
Wettbewerbswidrige Absprachen: . In: Legal Tribune Online, 21.07.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/23565 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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