Beamte haben überhöhte Gehaltszahlungen grundsätzlich zurückzuzahlen. Fällt der Behörde ein maßgeblicher Verursachungsbeitrag an der Überzahlung zur Last, kann es geboten sein, teilweise von der Rückforderung abzusehen, wenn es sich um über längere Zeit gezahlte geringe Beträge handelt, die der Beamte im Rahmen der allgemeinen Lebensführung verbraucht hat. Dies haben die Leipziger Richter am Donnerstag entschieden.
In den beiden zu entscheidenden Verfahren hatten Beamte über fast zehn Jahre Beträge von monatlich ca. 50 Euro zuviel erhalten. Die Überzahlungen waren auf Fehler im Bereich der Behörde zurückzuführen, hätten aber von den Beamten bemerkt werden müssen. Die Behörde verlangte die überzahlten Beträge in voller Höhe zurück. Die hiergegen erhobenen Klagen hatten in zweiter Instanz Erfolg. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) hat die Fehler der Behörde als so schwerwiegend angesehen, dass teilweise von der Rückforderung abgesehen werden müsse.
Die Revisionen der Behörden blieben erfolglos. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat die Rechtsauffassung des OVG im Wesentlichen bestätigt. Es hat für die Höhe der gebotenen Reduzierung in den vorliegenden Fällen 30 Prozent als Orientierungsgröße genannt (Urt. v. 26.04.2012, Az. 2 C 15.10 und 4.11).
tko/LTO-Redaktion
BVerwG zum Beamtengehalt: . In: Legal Tribune Online, 27.04.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/6089 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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