Die irische Datenschutzkommission hat gegen Whatsapp Irland wegen Verstößen gegen die Europäische Datenschutzgrundverordnung eine Rekordstrafe in Höhe von 225 Millionen Euro verhängt. Das Unternehmen kündigt Widerstand an.
Die Datenschutzkommission Irlands ist nach einer Untersuchung zu dem Ergebnis gelangt, dass Whatsapp Irland mit Blick auf die Weitergabe von Personendaten an verbundene Unternehmen aus dem Facebook-Konzern gegen die Datenvorschriften der Europäischen Union verstoßen hat. Whatsapp wurde aufgegeben, die Prozesse zur Datenverarbeitung anzupassen.
Whatsapp wurde zudem mit einer Strafzahlung von 225 Millionen Euro belegt. Nie zuvor hatte die irische Behörde eine Geldbuße in dieser Höhe verhängt. Die Größenordnung war auch für das Unternehmen selbst eine Überraschung. In der Bilanz sind lediglich Rückstellungen mit einem Volumen von 77,5 Millionen Euro gebildet worden. Entsprechend pikiert fällt die Reaktion seitens des Managements aus: Whatsapp hat die Strafe als völlig unverhältnismäßig bezeichnet und rechtliche Schritte gegen den Bußgeldbescheid angekündigt.
Datenschützer sehen das naturgemäß etwas anders. In einer ersten Reaktion begrüßte der Datenschutz-Aktivist Max Schrems in einem Statement gegenüber der dpa die Entscheidung in Dublin. Schrems erinnert aber zugleich daran, dass die Iren ursprünglich nur eine Strafe von 50 Millionen Euro vorgeschlagen hatten. Zudem entsprächen selbst die 225 Millionen Euro immer noch nur 0,08 Prozent des Umsatzes der Facebook-Gruppe. "Die DSGVO sieht Geldbußen von bis zu vier Prozent des Umsatzes vor. Das alles zeigt, dass die irische Datenschutzbehörde immer noch extrem dysfunktional ist", so Schrems.
sts/dpa/LTO-Redaktion
Strafe deutlich höher als erwartet: . In: Legal Tribune Online, 03.09.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/45916 (abgerufen am: 18.11.2024 )
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