Eine erste Insolvenz übersteht Schlemmermeyer - nun muss das Unternehmen erneut einen Insolvenzantrag stellen. Michael Jaffé prüft als vorläufiger Insolvenzverwalter die Fortführungsperspektive.
Steigende Kosten im Einkauf, eine inflationsbedingte Zurückhaltung seitens der Kundschaft und die zunehmende Schwierigkeit, Verkaufspersonal zu finden, haben den Feinkosthändler Schlemmermeyer zum zweiten Mal nach 2019 in die Insolvenz geführt.
Während einige der 16 Verkaufsstätten, darunter das Aushängeschild am Münchner Viktualienmarkt, profitabel sind, fallen in anderen Filialen hohe Verluste an. Der Umsatz war zuletzt auf 7 Millionen Euro gesunken.
Ob und wie es für Schlemmermeyer weitergeht, soll der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Dr. Michael Jaffé ausloten. Jaffé, der unter anderem auch mit der Abwicklung von Wirecard betraut ist, bescheinigt der Marke in einer ersten Einschätzung "einen guten Klang, große Bekanntheit und eine "hohe Qualität“. Ob eine Teil- oder Komplettübernahme realistisch sei, hänge auch vom Interesse potenzieller Investoren ab, so Jaffé.
Der Verkauf läuft zunächst weiter, die Zahlung von Löhnen und Gehältern der rund 130 Mitarbeitenden ist bis einschließlich Juli durch das Insolvenzgeld abgesichert.
sts/LTO-Redaktion
Hohe Inflation und Kaufzurückhaltung: . In: Legal Tribune Online, 31.05.2023 , https://www.lto.de/persistent/a_id/51890 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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