Milbank legt die Messlatte bei der Associate-Vergütung höher. Wer bei der Kanzlei als Berufsanfänger einsteigt, erhält künftig ein Jahresgehalt von 140.000 Euro.
Bislang zahlte Milbank Tweed Hadley & McCloy ein Einstiegsgehalt von 125.000 Euro, die Associates können sich also über eine Erhöhung von 15.000 Euro freuen. Auch in den weiteren Senioritätsstufen wird es im kommenden Jahr Steigerungen geben, teilt die Kanzlei weiter mit. Associates im zweiten Berufsjahr werden künftig mit 150.000 Euro jährlich vergütet, Associates im sechsten Berufsjahr erhalten ein Jahresgehalt in Höhe von 210.000 Euro.
Ab dem vierten Berufsjahr werden zudem nach wie vor Boni ausgeschüttet, die von der individuellen Leistung unabhängig sind und im Ermessen der Sozietät liegen.
Die Gehaltserhöhung betrifft nach Kanzleiangaben sowohl alle aktuellen Associates als auch zukünftige Neueinstellungen, und zwar jeweils unabhängig von etwaigen Zusatzqualifikationen wie Dr.-Titel oder LL.M..
"Unsere Mandanten erwarten Top-Beratung auf juristisch höchstem Niveau. Diesen Anforderungen können wir nur mit einem Team gerecht werden, dem die besten Associates ihrer Jahrgänge angehören. Wir sind der Auffassung, dass höchste fachliche Qualität auch entsprechend honoriert werden muss", begründet Dr. Thomas Kleinheisterkamp, der für Recruitment zuständige Partner bei Milbank, die Gehaltserhöhung.
Die Gehaltsspirale dreht sich
Milbank gilt als eine der Kanzleien mit den höchsten Associate-Gehältern im deutschen Markt. Die Kanzlei ist besonders bekannt für hochkarätiges Transaktionsgeschäft. Schon zuvor hatten jedoch zahlreiche Sozietäten angekündigt, ihren angestellten Anwälten mehr Geld zu bezahlen, zuletzt hatte u.a. Allen & Overy das Einstiegsgehalt auf 120.000 Euro erhöht.
Ob es den Kanzleien durch dieses finanzielle Wettrüsten gelingt, vermehrt hochqualifizierte Berufseinsteiger für sich zu gewinnen, scheint jedoch nicht ausgemacht. Laut der aktuellen LTO Young Professional Survey, an der 5.439 jungen Juristen teilgenommen haben, wird insbesondere eine gute Work-Life-Balance immer wichtiger bei der Arbeitgeberwahl.
Gefragt, ob ihnen eine bessere Work-Life-Balance wichtiger ist als ein hohes Gehalt, wünschten sich 44 Prozent lieber mehr Freizeit und nur 25 Prozent mehr Gehalt. In der Gruppe der bei den Law Firms besonders begehrten Prädikatsjuristen war dieser Trend sogar noch stärker: Von ihnen entschieden sich ganze 50 Prozent für ein schwächeres Gehalt bei größerer Work-Life-Balance, 29 Prozent fanden beide Faktoren gleich wichtig, und nur 21 Prozent legten mehr Wert auf Geld als auf Freizeit.
ah/LTO-Redaktion
Milbank Tweed Hadley & McCloy: . In: Legal Tribune Online, 30.11.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/21290 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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