Auf dem deutschen Krankenhausmarkt steht eine weitreichende Konzentration bevor: Die beiden Klinikkonzerne Asklepios und Rhön wollen sich zusammentun. Linklaters, Morgan Lewis und Shearman zählen zu den Rechtsberatern des Großdeals.
Christian Zschocke
In einem ersten Schritt wollen der Rhön-Großaktionär Asklepios, der Rhön-Gründer Eugen Münch sowie seine Ehefrau ihre Anteile in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln, teilte Asklepios mit.
Dieses Joint Venture soll mindestens rund 49 Prozent der Rhön-Aktien halten. Zudem will Asklepios anschließend den übrigen Rhön-Anteilseignern ein Angebot von 18 Euro je Aktie unterbreiten - 25 Prozent mehr, als die Papiere vor Bekanntgabe der Pläne kosteten. Ziel ist es, die Mehrheit an Rhön zu erlangen. Eine bestimmte Mindestannahmeschwelle für die Offerte ist aber nicht vorgesehen. Das Angebot bewertet das Rhön-Klinikum mit 1,2 Milliarden Euro.
Mit den Übernahmeplänen würden sich zwei führende Klinik-Konzerne in Deutschland hinter dem Marktführer Fresenius Helios zusammenschließen. Rhön behandelte vergangenes Jahr mehr als 860.000 Patienten, Asklepios versorgte 2018 rund 2,3 Millionen Kranke.
Während Asklepios mit Sitz in Hamburg in 160 Gesundheitseinrichtungen in Deutschland vertreten ist, betreibt Rhön Krankenhäuser in Bayern, Thüringen, Brandenburg und Hessen. Helios unter dem Dach des Dax-Konzerns Fresenius bliebe mit seinen 86 Kliniken in Deutschland und rund 5,6 Millionen Patienten im Jahr aber unangefochten.
Morgan Lewis berät Rhön-Gründer Münch und die Investmentgesellschaft HCM bei dem Zusammenschluss mit einem Team um die Partner Dr. Christian Zschocke und Dr. Ulrich Korth. Linklaters begleitet Asklepios; die Federführung liegt bei Partner Staffan Illert und Counsel Ulli Janssen.
BNP Paribas finanziert für Asklepios den Aktienerwerb und das Übernahmeangebot und lässt sich dabei rechtlich von Shearman & Sterling betreuen. Partnerin Dr. Esther Jansen führt das Anwaltsteam der Kanzlei.
Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung für das zweite Quartal erwartet. Rhön-Klinikum soll als eigenständiges Unternehmen fortbestehen, hieß es.
dpa/ah/LTO-Redaktion
Morgan Lewis für Eugen Münch und HCM:
Dr. Christian Zschocke, Partner, Corporate/M&A, Frankfurt
Dr. Ulrich Korth, Partner, Corporate/M&A
Christian Leeder, Associate, Corporate/M&A
Markus Kern, Associate, Corporate/M&A
Lutz Krosien, Associate, Corporate/M&A
Dr. Torsten Schwarze, Partner, Kapitalmarktrecht
Dr. Karsten Emmermann, Associate, Kapitalmarktrecht
Dr. Michael Masling, Partner, Kartellrecht
Dr. Florian Hinderer, Associate, Kartellrecht
Linklaters für Asklepios:
Staffan Illert, Federführung, Partner, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Ulli Janssen, Federführung, Counsel, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Dirk Horcher, Partner, Gesellschaftsrecht/M&A, München
Dr. Thomas Kerstan, Associate, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Alina Kaufmann, Associate, Gesellschaftsrecht/M&A, Düsseldorf
Sabrina Mayer, Associate, Gesellschaftsrecht/M&A, München
Christopher Kuhn, Associate, Gesellschaftsrecht/M&A, Frankfurt
Dr. Neil George Weiand, Partner, Finanzrecht, Frankfurt
Dr. Urs Lewens, Counsel, Finanzrecht, Frankfurt
Moritz Hechenrieder, Associate, Finanzrecht, Frankfurt
Dr. Carsten Grave, Partner, Kartellrecht, Düsseldorf
Dr. Ingo Klauß, Counsel, Kartellrecht, Düsseldorf
Roman Seifert, Associate, Kartellrecht, Düsseldorf
Shearman & Sterling für BNP Paribas:
Dr. Esther Jansen, Federführung, Partnerin, Finance, Frankfurt
Annette Petow Counsel, M&A, Frankfurt
Martina Buller, Associate, Finance, Frankfurt
Dr. Thomas König, Partner, M&A, Frankfurt (Finanzierungsbestätigung)
Linklaters / Morgan Lewis / Shearman: . In: Legal Tribune Online, 03.03.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/40595 (abgerufen am: 02.11.2024 )
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