Ertragslage geschönt?: Ex-Vor­stände der früheren Hess AG vor Gericht

07.10.2020

Zwei Ex-Vorstände eines Leuchtenherstellers sollen Umsatz- und Ertragszahlen geschönt haben und müssen sich dafür nun vor Gericht verantworten. Das LG Mannheim hat über 30 Verhandlungstage angesetzt.

Sie sollen Berichte über die Ertragslage ihres Unternehmens manipuliert und Banken und Anleger betrogen haben: Am Mittwoch hat vor dem Landgericht (LG) Mannheim der Prozess gegen zwei Ex-Vorstände des ehemaligen Leuchtenherstellers Hess AG aus Villingen-Schwenningen begonnen (Az. 25 KLs 700 Js 6743/20).

Überhöhte Erlös- und Ergebniszahlen sollen sie im Jahresabschluss 2011 und in den Konzernzwischenergebnissen 2012 mit Blick auf den Börsengang des früheren Familienunternehmens im Oktober 2012 angegeben haben. Hilfsmittel dafür waren laut Anklagebehörde Scheinrechnungen. So meinten sie, den Emissionspreis der Hess-Aktie in die Höhe treiben zu können.

Als die Nachfrage nach Aktien im Rahmen des Börsengangs niedriger ausgefallen sei als erhofft und die Absage des Börsenganges gedroht habe, sollen die beiden Vorstände zudem dafür gesorgt haben, dass verbundene Unternehmen mit Geldern der Hess AG Aktien kaufen - und damit eine nicht vorhandene Nachfrage vorgespiegelt haben. Sie haben laut Anklage auch geplant, eigens eine Gesellschaft zu gründen, um Scheinrechnungen zu generieren.

Ein weiterer angeklagter Manager soll in einem Fall in die Machenschaften verwickelt gewesen sein. Den beiden ehemaligen Vorständen wird außerdem Kreditbetrug bei drei Banken in Millionenhöhe vorgeworfen.

dpa/ah/LTO-Redaktion

Zitiervorschlag

Ertragslage geschönt?: . In: Legal Tribune Online, 07.10.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/43030 (abgerufen am: 19.11.2024 )

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