Lenovo will Komplettübernahme: Hen­geler und Cleary beraten zu Squeeze-out bei Medion

Schon 2011 hat Lenovo über eine deutsche Tochtergesellschaft die Mehrheit an Medion von dessen Gründer Gerd Brachmann übernommen und einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Durch weitere Zukäufe, unter anderem über ein öffentliches Übernahmeangebot, sicherte sich das Technologieunternehmen insgesamt 98,2 Prozent der Anteile. 

Mehrere Kleinaktionäre und die US-Investmentgesellschaft Elliott hatten zwischenzeitlich die Höhe des von Lenovo vorgesehenen Abfindungsangebotes (13 Euro je Aktie) gerichtlich prüfen lassen, scheiterten aber im April des vergangenen Jahres in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Eine Rechtsbeschwerde gegen die Entscheidung wurde nicht zugelassen.

HV beschließt Übertragung

Die Voraussetzungen für einen Squeeze-out nach § 327a Aktiengesetz sind erfüllt. Die Barabfindung legte Lenovo im September auf 14,28 Euro fest. Auf der Medion-Hauptversammlung Mitte November wurde dann die Übertragung der verbleibenden Aktien der Minderheitsaktionäre an die Hauptaktionärin Lenovo Germany Holding beschlossen.

Medion wird zu den gesellschaftsrechtlichen Aspekten des Squeeze-out-Verfahrens von Hengeler Mueller mit einem Team um Dr. Oliver Rieckers und Dr. Bernd Wirbel beraten. Auf Seiten der Lenovo Group ist Cleary Gottlieb mandatiert. Die Federführung liegt bei Mirko von Bieberstein.

sts/LTO-Redaktion