Nachdem sich der Ex-Wirecard Chef Markus Braun am Montagabend den Behörden stellte, könnte er bald schon wieder auf freiem Fuß sein. Dafür muss er allerdings eine Kaution in Höhe von 5 Millionen Euro zahlen.
Nach der Festnahme des ehemaligen Vorstandschefs von Wirecard, Markus Braun, hat die Ermittlungsrichterin den Haftbefehl gegen ihn außer Vollzug gesetzt. Dies teilte die Staatsanwaltschaft München I am Dienstagnachmittag mit. Die Auflagen beinhinhalten laut Staatsanwaltschaft insbesondere die Zahlung einer Kaution in Höhe von 5 Millionen Euro. Außerdem muss sich Braun wöchentlich bei der Polizei melden.
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wurde der Vollzug des Haftbefehls zur Sicherung des Hauptverfahrens als nicht erforderlich angesehen. Ein Grund dafür war, dass Braun sich am Montag selbst gestellt hatte. "Der Haftbefehl ist damit nicht etwa aufgehoben, sondern wird derzeit nur nicht vollzogen", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Braun werde demnach entlassen, sobald die Sicherheitsleistung in voller Höhe hinterlegt wurde.
Wirecard hatte in der Nacht zum Montag eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro, die das Unternehmen auf Treuhänderkonten verbucht hatte, sehr wahrscheinlich nicht existieren. Der Zahlungsdiensteabwickler prüft nun die nachträgliche Korrektur seiner Bilanzen der vergangenen Jahre. Markus Braun war vergangenen Freitag als Vorstandsvorsitzender zurückgetreten.
acr/LTO-Redaktion
Nach Festnahme von Wirecard-Vorstand: . In: Legal Tribune Online, 23.06.2020 , https://www.lto.de/persistent/a_id/41982 (abgerufen am: 18.11.2024 )
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