Branchenbeobachter rechnen damit, dass sich der deutsche M&A-Markt deutlich beleben wird. Die Unternehmen verfügen über gut gefüllte Kassen und spüren wachsenden Anlagedruck, zugleich nimmt die Konkurrenz durch Finanzinvestoren zu. Dies sind Ergebnisse einer Studie von CMS Hasche Sigle und dem Magazin Finance.
Nach einem noch verhaltenen Ausblick zum Jahresende 2013 steigt bei den befragten Marktteilnehmern - M&A-Verantwortliche in Unternehmen, Investmentbanker und M&A-Berater - die Hoffnung auf mehr Aktivität im Markt für Fusionen und Übernahmen in Deutschland.
Als wichtigste Treiber sehen die Befragten die Beschleunigung des Wachstums und die Expansion in neue Märkte. Beide Faktoren wurden auch in den vorangegangenen Befragungen schon als wichtig erachtet, allerdings ohne dass sich daraus viele Transaktionen ergeben hätten. Nun wird die Wirtschaftslage allerdings als deutlich stabiler eingeschätzt.
Übernahmekandidaten werden genau geprüft
Für eine steigende Aktivität am deutschen M&A-Markt spricht auch die komfortable finanzielle Ausstattung der Unternehmen. "Die prall gefüllten Kassen sorgen in einigen Konzernen für Investitionsdruck", heißt es in der Studie. Während die bisher beliebten Aktienrückkaufprogramme angesichts der stark gestiegenen Aktienkurse an Attraktivität verlieren, könnte die Liquidität in den kommenden Monaten vermehrt für M&A-Projekte genutzt werden.
"Trotz der komfortablen Ausgangslage prüfen Unternehmen mögliche Übernahmekandidaten viel genauer als in der vergangenen Hochphase – auch wegen prominenter Gerichtsverfahren gegen Vorstände nach gescheiterten Übernahmen", erklärt Dr. Thomas Meyding, Partner von CMS Hasche Sigle.
Finanzinvestoren und Großkonzerne als Treiber des Geschäfts
Unterdessen wird aber die Konkurrenz aus dem Lager der Private-Equity-Investoren stärker. Die Finanzkraft von strategischen Investoren und Private-Equity-Investoren liegt zum ersten Mal seit Juni 2011 nahezu gleichauf. Im Bereich der Finanzinvestoren ist ein Sprung auf den höchsten je verzeichneten Wert zu bemerken ist. Fast 90 Prozent der befragten Banker und Berater gehen davon aus, dass die PE-Investoren in diesem Jahr aktiver am M&A-Markt auftreten. Daneben wird vor allem Großkonzernen mehr Aktivität zugetraut.
Schon jetzt geben die Befragten an, dass in vielen Branchen aus ihrer Sicht überhöhte Kaufpreise gezahlt werden, und sie sehen in divergierenden Preisvorstellungen nach wie vor den größten Grund für das Scheitern von Transaktionen. "Die Zeit der Schnäppchenjäger ist vorbei", sagt Meyding.
CMS Hasche Sigle
Dr. Thomas Meyding, M&A, Partner, Stuttgart
CMS-Hasche-Sigle-Studie: . In: Legal Tribune Online, 25.02.2014 , https://www.lto.de/persistent/a_id/11150 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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