Die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur schließt ein weiteres Kapitel des dicken Buches Finanzkrise ab. Die Restbeteiligung an der Deutschen Pfandbriefbank wird über die Börse verkauft. Hogan Lovells ist beratend tätig.
Im Zuge der Finanzkrise kam es im Jahr 2009 zu einer Verstaatlichung des Kreditinstitutes Hypo Real Estate, um dessen Insolvenz abzuwenden. Aus den Ruinen ging die Deutsche Pfandbriefbank hervor, deren Anteile zunächst vollständig von der Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur (Finanzagentur) gehalten wurden.
Im Rahmen eines Börsengangs im Jahr 2015 konnte diese rund 80 Prozent ihrer Beteiligung an institutionelle Investoren weiterreichen. MainFirst und Lancester Investment Management sicherten sich zum damaligen Zeitpunkt mit 5,1 respektive 4,8 Prozent die größten Aktienpakete. Hengeler Mueller und Shearman & Sterling waren seinerzeit als IPO-Berater tätig.
Geordneter Ausstieg
Für die verbleibenden 20 Prozent der Anteilsscheine gibt es seitens der Finanzagentur eine Exit-Strategie, die in zwei Etappen aufgeteilt ist. 16,5 Prozent der Anteilsscheine wurden bereits im Jahr 2018 im Rahmen eines Bookbuilding-Verfahrens abgestoßen.
Die restlichen 3,5 Prozent der Beteiligung werden in kleinen Tranchen über einen längeren Zeitraum hinweg kursschonend im regulären Aktienhandel verkauft. Eine entsprechende Vorankündigung hatte die Finanzagentur bereits am 12. August dieses Jahres publiziert.
Keine Verschwendung von Steuergeldern
Das Projekt der Reprivatisierung der Deutschen Pfandbriefbank ist damit inzwischen nahezu abgeschlossen.
Die Finanzagentur weist - um dem oft gehörten Argument der Steuergeldverschwendung den Wind aus den Segeln zu nehmen - darauf hin, dass bereits die Erlöse aus den 2015 und 2018 getätigten Anteilsverkäufen die Summe der zur Rettung des Unternehmens aufgewandten staatlichen Stützungsinvestitionen übersteige.
Bei der Veräußerung ihrer Beteiligung wird die Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur von der Kanzlei Hogan Lovells beratend begleitet. Die Federführung des Teams liegt in den Händen der Frankfurter Partner Dr. Tim Oliver Brandi und Prof. Dr. Michael Schlitt.
Die beiden Rechtsanwälte waren auch mit Blick auf die jüngst vollzogene Anteilsverringerung der Finanzagentur bei der Lufthansa an Bord.
Hogan Lovells für Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH:
Dr. Tim Oliver Brandi, Partner, Federführung, Frankfurt
Prof. Dr. Michael Schlitt, Partner, Federführung, Frankfurt
Dr. Timo Lockemann, Associate, Frankfurt
Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH (inhouse):
Bernd Giersberg
Bastian Martin
Hogan Lovells: . In: Legal Tribune Online, 16.09.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46022 (abgerufen am: 17.11.2024 )
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