Um coronabedingte Einnahmeausfälle zu kompensieren und Spielraum für Transfers zu schaffen, wendet sich Borussia Dortmund an Anleger und Investoren. Noerr begleitet die rechtlichen Aspekte der Kapitalerhöhung.
Der Tag der Verkündung war ein schwarzer Tag für die Aktionäre des börsennotierten Bundesliga-Clubs. Nachdem Borussia Dortmund angekündigt hatte, im Zuge einer Kapitalerhöhung rund 86,5 Millionen Euro (brutto vor Transaktionskosten) einzusammeln, rauschte der Aktienkurs prozentual zweistellig in die Tiefe. Nach einer vorübergehenden Erholung setzten sich die Kursabschläge fort. Das Papier notiert aktuell bei knapp 5,30 Euro. Mitte August lag der Kurs noch bei knapp unter sieben Euro.
Kapitalerhöhungen führen dazu, dass der Gewinnanteil bereits ausgegebener Aktien verwässert wird. Die Kursreaktion bewegt sich angesichts des Volumens der Kapitalmaßnahme durchaus im Rahmen des Erwartbaren. Borussia Dortmund will insgesamt rund 18,4 Millionen neue Anteilsscheine ausgeben. Mit dem Erlös sollen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abgefedert, aber auch der Handlungsspielraum mit Blick auf Neuverpflichtungen erhöht werden.
Üppiges Loch in der Bilanz
Der BVB hatte das zurückliegende Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Verlust in Höhe von rund 73 Millionen Euro abgeschlossen. Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung des BVB, spricht mit Blick auf die Kapitalerhöhung von einem "wesentlichen Meilenstein zur Überwindung der bisherigen wirtschaftlichen Lasten der Pandemie".
Der Bezugspreis der neuen Aktien liegt bei 4,70 Euro. Aktionärinnen und Aktionäre haben im Zeitraum vom 20. September bis zum 4. Oktober die Möglichkeit, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Das Bezugsverhältnis liegt bei 5:1. Für jeweils fünf alte BVB-Anteilsscheine kann man sich also eine neue Aktie sichern. Werden die angebotenen Papiere nicht komplett gezeichnet, wird der verbleibende Rest Investoren via Privatplatzierung angeboten. Die Aufnahme des Handels mit den neuen Aktien ist für den 8. Oktober vorgesehen.
Noerr berät erneut
Borussia Dortmund wird mit Blick auf die Vorbereitung und Abwicklung der Kapitalerhöhung von der Kanzlei Noerr unterstützt. Das Team wurde von den beiden Partnern Dr. Stephan Schulz und Dr. Julian Schulze De la Cruz in gemeinschaftlicher Federführung geleitet.
Beteiligt waren Anwältinnen und Anwälte der Niederlassungen in Hamburg, Frankfurt und Berlin. Inhouse war auf Seiten von Borussia Dortmund Dr. Robin Steden für die Transaktion verantwortlich.
Schwerpunkte des Mandats waren nach Angaben von Noerr die Erstellung und Billigung des erforderlichen Wertpapierprospekts sowie der Abschluss der Festbezugs- und Investitionsvereinbarungen.
sts/LTO-Redaktion
Noerr für Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA:
Dr. Stephan Schulz, Partner, Federführung, Hamburg
Dr. Julian Schulze De la Cruz, Partner, Federführung, Frankfurt
Dr. Holger Alfes, Partner, Kapitalmarktrecht, Frankfurt
Dr. Jan Hoffmann Linhard, Associate, Kapitalmarktrecht, Hamburg
Jens Göb, Associate, Kapitalmarktrecht, Frankfurt
Thomas Thies, Associate, Kapitalmarktrecht, Frankfurt
Alison Heinze, Associate, Kapitalmarktrecht, Berlin
Inhouse Borussia Dortmund:
Dr. Robin Steden, Legal Counsel & Head of Investor Relations
Noerr: . In: Legal Tribune Online, 20.09.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46057 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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