Weltweit betrachtet ging die Zahl der M&A-Transaktionen im ersten Halbjahr 2017 deutlich zurück. Lediglich Europa konnte sich von dem Negativtrend abkoppeln. Innerhalb Europas ist Deutschland das beliebteste Ziel für Investoren.
Deutschland sei derzeit "der Hot Spot für M&A-Transaktionen in Europa", heißt es im neuen M&A Trends Report 2017 von Clifford Chance. Das gelte im Blick auf inländische Transaktionen, zudem sei Deutschland aber auch das bevorzugte Ziel, wenn asiatische oder US-amerikanische Investoren in Europa zukaufen wollen.
Gründe für diese Konzentration auf den deutschen Markt sehen die Studienautoren in der vergleichsweise sehr stabilen politischen und wirtschaftlichen Situation und der starken deutschen Technologie-, Chemie- und Pharma-Industrie.
Global betrachtet indes ging das Volumen der M&A-Transaktionen im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 nach Daten von Mergermarket um 24 Prozent zurück. Besonders hoch fielen die Rückgänge in den USA (-34%) und dem Asien-Pazifik-Raum (-31%) aus. Dennoch wurden in den USA im ersten Halbjahr 2017 Transaktionen im Wert von 627 Milliarden US-Dollar abgewickelt – es ist das mit großem Abstand höchste Dealvolumen weltweit.
Die Gründe für den Rückgang seien wachsende regulatorische und kartellrechtliche Bedenken, schreiben die Clifford-Chance-Researcher. Hinzu kämen die instabile politische und wirtschaftliche Lage in vielen Regionen der Welt und politische Restriktionen von chinesischen M&A-Transaktionen durch chinesische Behörden.
Europa war die einzige Region, in der die Transaktionsvolumina zulegten, und zwar um acht Prozent auf nun 463 Milliarden Dollar. Allerdings sind die Investitionen aus dem asiatisch-australischen Raum in diesem Zeitraum um mehr als die Hälfte eingebrochen (-52%).
Als Outperformer innerhalb Europas haben die Studienautoren Deutschland identifiziert. Die Dealvolumina in Großbritannien dagegen gingen vor allem wegen des Brexit um 32 Prozent zurück, ausländische Investitionen sanken gar um 49 Prozent.
Für das vierte Quartal erwarten die Studienautoren eine gesteigerte M&A-Aktivität, insbesondere in Deutschland und Spanien. Die Private-Equity-Investitionen würden weiter steigen und es werde strategisch wichtige, aber im Volumen geringere Investitionen im Technologie-Sektor geben.
Mergers & Acquisitions: . In: Legal Tribune Online, 21.09.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/24637 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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