Menold Bezler / Grub Brugger: Gläu­biger geneh­migen Insol­venz­plan für BlessOF

Laut dem Insolvenzplan, der mit 100 Prozent Zustimmung angenommen wurde, soll bis Ende dieses Jahres ein Teil des Geschäftsbetriebes von BlessOF an den Stammsitz der Mayer-Kuvert-network nach Heilbronn verlagert werden. BlessOF ist Teil des Konzernverbundes von Mayer-Kuvert-network, mit rund 40 Gesellschaften und 1.700 Mitarbeitenden der größte Hersteller der Briefumschlagsbranche in Europa.

Bis Jahresende werden die benötigten Maschinen nach Heilbronn umgezogen. Die Maschinen, für die kein Bedarf mehr besteht, werden verkauft. Aus dem Verkaufserlös wird unter anderem eine Transfergesellschaft für die Arbeitnehmer finanziert, die ihren Arbeitsplatz aufgrund der Betriebseinschränkung und des Umzuges nach Heilbronn nicht behalten können. Betroffen sind 90 von insgesamt 144 Mitarbeitenden. Die Transfergesellschaft hat eine Laufzeit von zwölf Monaten.

"Betriebsrat und Geschäftsleitung haben das Optimum vereinbart, das für die Arbeitnehmer in einer solchen Situation gemäß der Insolvenzordnung möglich ist", sagt Jochen Sedlitz von der Kanzlei Menold Bezler in Stuttgart, der als Sanierungsgeschäftsführer tätig war. Eine andere Möglichkeit zum Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze habe nicht bestanden. Hätten die Gläubiger dem Plan nicht zugestimmt, wäre nur die vollständige Liquidation des Betriebes geblieben.

BlessOF hatte den Weg über ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gewählt, da die Restrukturierungsmaßnahmen aus eigener Kraft nicht finanzierbar waren. Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger & Partner aus Stuttgart war vom Amtsgericht Esslingen zum Sachwalter bestellt worden, um die Gläubigerinteressen zu vertreten. Rechtlich beraten war BlessOF von dem Team für Insolvenzrecht und Restrukturierung der Kanzlei Menold Bezler. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde am 1. Juli 2017 eröffnet. Nach rund sechs Wochen steht nun der Insolvenzplan.

Quelle: Menold Bezler/Grub Brugger