Allein am OLG Stuttgart sind über 13.000 Verfahren zum Dieselskandal anhängig. Um enorme Fallzahlen wie diese zu bewältigen, soll das Gericht bald durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden.
Angesichts der Flut an Klagen wegen des Dieselskandals in der Autobranche greift die Justiz in Baden-Württemberg nun zu ungewöhnlichen Mitteln. Künftig soll Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden, um die Stuttgarter Richter:innen zu entlasten. "Nach Erprobung des Prototyps wird das System jetzt bei den vier Dieselsenaten des Oberlandesgerichts Stuttgart eingeführt", sagte die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten am Montag.
Wegen der Dieselklagen unter anderem gegen Mercedes sind allein am Oberlandesgericht Stuttgart (OLG) über 13.000 Verfahren in der Berufung anhängig. Das sei ohne technische Hilfe kaum mehr zu bewältigen, hieß es aus dem Justizministerium. Die KI soll vor allem die Fälle aus den Schriftsätzen herausfiltern, die gleich gelagert sind. Kläger:innen sind Käufer:innen von Dieselfahrzeugen, bei denen die Firmen unzulässige Abschalteinrichtungen in die Abgasreinigung eingebaut haben sollen.
dpa/ast/LTO-Redaktion
Entlastung für Stuttgarter Richter: . In: Legal Tribune Online, 24.10.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/49966 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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