Wer keine Angst vor Daten-Roaming hat, der findet im Smartphone den perfekten Reisebegleiter. Statt ständig Reiseführer und Stadtplan mit sich herumzutragen, bieten iPhone & Co. die wichtigsten Funktionen und Informationen im Taschenformat – noch dazu mit Positionsbestimmung und aktuellen Internet-Infos. Die praktischsten Reise-Apps im Überblick.
Im Alltag ist ein Smartphone zweifellos eine praktische Sache. Essentiell sind iPhone und Co. aber auch wieder nicht, man kann durchaus den Weg zwischen Zuhause und Büro ohne ständige Internet-Erreichbarkeit überleben. Ganz anders sieht die Sache jedoch auf Reisen aus. Da ist man meist an unbekannten Orten, in fremden Ländern mit anderen Währungen. Da kann ein multimedialer und dank Internet ständig aktueller Reiseführer Gold wert sein.
Vorausschicken sollte man die Warnung, dass mobiles Internet durch Daten-Roaming ein teures Vergnügen sein kann. Zwar hat die EU mit Wirkung zum 1. Juli 2010 die Obergrenze der Kosten für mobiles Surfen in anderen Mitgliedstaaten auf monatlich 50 Euro plus Mehrwertsteuer gedeckelt, was aber immer noch kein Schnäppchen ist und eben nur in der Europäischen Union gilt. Deshalb sollte man darauf achten, nicht unnötig zu surfen bzw. verstärkt auf W-LAN zuzugreifen.
Intelligente Positionsbestimmung
Fast jeder Urlaub beginnt mit dem Kauf eines Reiseführers. Zur Vorbereitung sind die gedruckten Info-Bibeln zwar nach wie vor unersetzlich, unterwegs aber schon mal unhandlich. Ein weiterer Nachteil: Der Papier-Reiseführer weiß leider nicht, wo sein Nutzer gerade ist – während der fluchend den Restaurant-Geheimtipp sucht.
Die inzwischen standardmäßig eingebaute GPS-Funktion in Smartphones löst dieses Problem. Da das Handy über Satelliten- oder Funknetz-Bestimmung weiß, wo es sich gerade befindet, ist es leicht, dies mit Reisefakten zu verbinden. So verrät es dem User, wo das nächste Restaurant, die nächste Sehenswürdigkeit oder Tankstelle ist. Auf Wunsch kann man sich zu diesem "Point of Interest" auch lotsen lassen. Empfehlenswerte Vertreter dieser Gattung: Die Alles-Finder AroundMe und Locly sowie der kulinarische Qype Radar.
Wenn es um klassische Sehenswürdigkeiten und Reiseinfos geht, sind fast alle Verlage auf dem App-Sektor aktiv: Bekannte Namen wie Marco Polo, Polyglott oder Merian bieten für maximal fünf Euro digitale (Städte-)Guides an. Tipp für alle mit guten Englischkenntnissen: Wenn es mal etwas exotischer sein darf und die Reise nach Havanna, Kapstadt oder Kuala Lumpur geht, dann sind die Guides des australischen Verlags Lonely Planet die richtige Wahl.
Zerstreuten Zeitgenossen seien auch Apps wie TravelTracker und TripIt sowie Checklisten XL und Packing empfohlen. Erstere beiden helfen einem bei der Einhaltung des Reisezeitplans (Flüge, Transfers, Hotel-Reserviedrungen etc.), zweitere erweisen sich als praktischer Helfer, um auch wirklich nichts Notwendiges zu vergessen.
Can you tell me the way to the Flughafen?
Sprachen – oder besser gesagt ihr Nichtbeherrschen – sind ohnehin ein Klassiker unter den Reiseärgernissen. Die Anzahl der verfügbaren Übersetzungs-Apps ist enorm, viele davon sind auch kostenlos. Ausprobieren ist deshalb gefahrlos fürs Budget, empfehlenswerte Vertreter sind dict.cc und iDict. Wer bereit ist, rund 20 Euro zu bezahlen, sollte zum beliebten SlovoEd Deluxe greifen.
Ein weiterer Klassiker sind fremde Währungen und Einheiten. Als Bürger der Euro-Zone hat man die monetäre Pflichtübung früherer Zeiten längst vergessen. Apps wie Convert Everything Free ersparen einem das Kopfrechnen. Die App erlaubt nicht nur das Umrechnen von 153 unterschiedlichen Währungen, sondern beherrscht auch alle denkbaren Maßeinheiten und bietet sogar einen Übersetzungsmodus für Sprachen.
Oft sind die Fettnäpfchen, die auf den Reisenden warten, nicht falsch ausgesprochene Wörter, sondern Fauxpas' kultureller Natur: Die App World Customs & Cultures verrät, welche länderspezifischen Bräuche, Grüße oder Gesten zu beachten sind. Manchmal ist aber schlicht weg der gesunde Menschenverstand die beste App: Dass man, wie von der App empfohlen, in Frankreich die Füße nicht auf den Tisch legen sollte kann man sich auch ohne Smartphone-Knigge denken...
Witold Pryjda, Reisebegleiter Smartphone: . In: Legal Tribune Online, 07.07.2010 , https://www.lto.de/persistent/a_id/913 (abgerufen am: 20.11.2024 )
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