App wertet Daten zu Wartezeiten in Berlin aus

Wie lange noch auf den Refe­ren­da­riats­platz warten?

Lesedauer: 2 Minuten

Wer für das Referendariat nach Berlin will, muss Geduld beweisen. Wann mit einer Einstellung zu rechnen ist, kann niemand so genau sagen. Mit einer WebApp können sich Bewerber jetzt aber ihren Listenrang auswerten lassen.

In einigen Bundesländern können frischgebackene Diplomjurist:innen nach dem Bestehen des Ersten Staatsexamens nicht nahtlos mit dem Referendariat starten. Lange Wartezeiten schieben das ersehnte Ende der langen Ausbildungszeit noch weiter nach hinten. So auch in Berlin, wo Bewerber:innen etwa ein bis eineinhalb Jahre auf ihre Einstellung in den Vorbereitungsdienst warten müssen. Für Bewerber:innen, die ihr Erstes Staatsexamen außerhalb von Berlin geschrieben und zudem weniger als zehn Punkte erreicht haben, zieht sich das Warten im Durchschnitt sogar bis zu zwei Jahre hin.

Um in dieser langen Zeit immerhin abschätzen zu können, wie es um den Rang des eigenen Platzes auf der Warteliste steht, hat Lucas Vemmer die WebApp "Berlin RefList-Watch" entwickelt. Vemmer, der eine ähnliche Anwendung auch schon für die Veröffentlichung der Ergebnisse des Ersten Examens programmiert hat, ist selbst auswärtiger Bewerber für das Rechtsreferendariat in Berlin und weiß, wie wenig die vom Kammergericht veröffentlichten Listen über den Stand der eigenen Bewerbung aussagen.

Zwar weist das Kammergericht selbst darauf hin, dass zuverlässige Prognosen über die genaue Dauer der Wartezeit nicht möglich sind. Dafür spielen zu viele Faktoren, wie zum Beispiel die Anzahl von Zu- und Absagen, eine Rolle. Die von Vemmer entwickelte WebApp ermöglicht aber immerhin, einige Trends aus den Bewerber:innenlisten abzulesen und so besser abzuschätzen, ob die Einstellung zum gewünschten Datum realistisch ist.

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Persönliche Statistiken zum eigenen Listenplatz

Die App überprüft täglich, ob auf der Website des Kammergerichts neue Bewerber:innenlisten veröffentlicht werden. Im Falle einer Neuveröffentlichung können Interessierte kostenlos und anonym Push-Benachrichtigungen via Telegram über die Veröffentlichung neuer Bewerber:innenlisten erhalten, wenn sie den dazugehörigen Telegram-Kanal abonnieren.

Außerdem werden die Tabellen in den neu veröffentlichten Bewerber:innenlisten ausgelesen und ausgewertet und die Daten anschließend anschaulich in Diagrammen und Tabellen in der WebApp dargestellt. So analysiert die Berlin RefList-Watch WebApp für die Bewerber:innen Entwicklungen und Änderungen auf den Listen, um den Rang der jeweiligen Kandidat:innen zu ermitteln. Über die Auswahl ihres Aktenzeichens können sich angehende Berliner Rechtsreferendar:innen ihr persönliches Dashboard mit den verschiedenen Statistiken zu ihrem Listenplatz anzeigen lassen.

Verkürzt wird die Wartezeit dadurch zwar nicht, planbarer und übersichtlicher dürfte die zehrende Zeit zwischen erstem und zweitem Staatsexamen für die Kandidat:innen durch die App aber allemal werden.

lmb/LTO-Redaktion

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