34. Jahrestagung der Gesellschaft Junge Zivilrechtswissenschaft e.V.

Zunehmend trifft man in privatrechtlichen Diskursen auf den Begriff der Disruption. Dabei scheint es um mehr zu gehen als den Hinweis auf einen stetigen Wandel, der dem Recht immanent ist. Angelehnt an die Übersetzung aus dem Englischen stehen im Raum vielmehr Umbrüche und Diskontinuität, sprich: fundamentale Paradigmenwechsel. Die 34. Jahrestagung der Gesellschaft Junge Zivilrechtswissenschaft widmet sich daher ganz der Frage, welchen Disruptionen sich das Privatrecht aktuell tatsächlich ausgesetzt sieht und in welchen Fällen – auch entgegen bisherigen Annahmen – bei genauerer Betrachtung gerade nicht von einer Disruption auszugehen ist.

Das Fachprogramm im Überblick: 

Digitale Plattformen und Grundrechte – Kontinuität und Disruption aus der Perspektive des gesellschaftlichen Konstitutionalismus
Dr. André Reinelt, Oberlandesgericht Braunschweig

Jenseits von Unternehmen und Verbraucher:innen – Die nutzerzentrierte Perspektive des Europäischen Digitalwirtschaftsrechts
Arne Radeisen, Freie Universität Berlin

Urheberrechtliche Zulässigkeit des Text und Data Mining für generative KI-Systeme: Systematisierung der Optionen für einen kohärenten Rechtsrahmen
Dr. Daniel Timmermann, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

KI am Steuer: Juristische Unfälle in der digitalen Welt
Julia Schiestl, Johannes-Kepler-Universität Linz

Effektive Bekämpfung sexueller Belästigung: Bedarf es einer
Neubetrachtung des Zivilprozesses?
Antonia Werner & Maria Paulmichl, Universität Innsbruck

Kostenfreiheit für Zivilklagen im öffentlichen Interesse?
Leon Marcel Kahl, Universität Wien

Vom (vermeintlichen) Tod der Privatautonomie
Selma Gather, Freie Universität Berlin

Arbeitskampf um Nachhaltigkeit: Disruption in der Unternehmensführung?
Arnold Arpaci, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Embryonen als Erben, Embryonen vererben?
Eileen Friederichs, Freie Universität Berlin

Karlsruhe als Katalysator familienrechtlicher Disruptionen? – Eine exemplarische Analyse anhand der gewandelten Rechtsstellung des leiblichen Vaters
Jennifer Reh, Georg-August-Universität Göttingen

Das Fachprogramm wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt, das über unsere Webseite (www.gjz2024.de) einsehbar ist.