Der Fall Mollath
Wer gehofft hatte, Gehard Strate werde sich hinreißen zu lassen zu einer Art Abrechnung mit seinem früheren Mandanten, den wird sein Buch vielleicht enttäuschen: Auch nach dem Zerwürfnis mit seinem einstigen Mandanten bewahrt Strate über dessen persönliche Belange Stillschweigen. Scharf ins Gericht geht er hingegen mit "übermächtigen Gutachtern, selbstgerechten Richtern und einer nachlässigen Rechtsfindung". Ihn überkomme ein "beklemmendes Gefühl", schrieb Strafrechtsprofessor Henning-Ernst Müller in seiner Rezension des Buches, "wenn die das Recht beugenden Handlungen eines Vorsitzenden Richters am LG und die Willfährigkeit einer Amtsrichterin gegenüber den Psychiatern beschrieben werden". Nicht gerade weihnachtlich-gemütlich, aber spannend und wichtig.
Das Buch "Der Fall Mollath" ist im Dezember 2014 im Orell Füssli Verlag erschienen, ISBN 978-3-280-05559-5, 19,90 € (D), gebundene Auflage, 288 Seiten.
Bild: Orell Füssli