Schwieriger wird’s im Kindergarten Die Situation bei Kindergärten ist anders: Die Kindergärten sind von der Regelung für Schulen nicht erfasst. Gemäß § 53 Abs. 4 Urhebergesetz gilt grundsätzlich ein Fotokopierverbot für Noten. Bei den Vereinbarungen mit den Schulen seinerzeit dominierte die Überlegung, dass Kindergartenkinder in der Regel ohnehin weder Noten noch sonst etwas lesen können, und der Bedarf nach einer kostenpflichtigen Lösung daher nicht gegeben sei, erklärt die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, besser bekannt als Gema . Der Bedarf der Eltern wurde nicht gesehen, was in der Praxis häufig zu "schlichtweg illegalem Verhalten" führte, da Kopien des Notenmaterials vom pädagogischen Personal erwartet wurden, sagt Gaby Schilcher, Fachreferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Gema. Die Verlage haben schließlich der Verwertungsgesellschaft Musikedition die Möglichkeit eingeräumt, den Kindergärten eine Lizenzmöglichkeit für Notenkopien anzubieten. Eine bundesweite Lösung kam nicht zustande, allerdings sind daraufhin Landesweite Vereinbarungen mit Bayern und Baden-Württemberg geschlossen worden. Zudem gibt es einzelne Träger und vereinzelte Kindergärten, die eigene Verträge abgeschlossen haben und nun legal Texte und Noten kopieren können. Zudem haben die Kirchen Regelungen mit den Verwertungsgesellschaften: "Die evangelsichen Kirchen haben einen Pauschalvertrag mit der VG Musikedition, so dass Kopien der Einrichtungen dieses Trägers rechtlich abgedeckt sind", so Schilcher." Bei den katholischen Kirchen gilt die Pauschale leider nur für Kopien im Rahmen des Gottesdienstes. Singender Junge © fotolia / slp_london