Platz 1, "Die 12 Geschworenen": Sidney Lumets Spielfilmdebut ist der Klassiker unter den Justiz-Filmen, und wird von der Internet Movie Database sogar als einer der besten Filme aller Zeiten geführt. Genial, weil so einfach: 93 Minuten Filmlänge und nur eine Kulisse, zwölf Akteure, eine Jury, eine Frage: Schuldig oder nicht schuldig? Einem jungen Amerikaner ausländischer Abstammung wird vorgeworfen, seinen Vater mit einem Messer erstochen zu haben. Belegen sollen dies zwei scheinbar stichhaltige Zeugenaussagen. Der Fall scheint für elf Jurymitglieder klar. Nur Geschworener Nr. 8 (Henry Fonda) hat Zweifel, und stellt sich mit sachlicher Argumentation dagegen. Es beginnt ein mitunter hitziger Prozess der Wahrheitsfindung, in dem nach und nach jede Einzelheit des Falles von den zwölf Akteuren (deren Namen man nie erfährt) unter die Lupe genommen wird. "Die 12 Geschworenen" zeigen eindrucksvoll, wie leichtfertig wir über andere Menschen richten. Welche Faktoren spielen eine Rolle, wenn wir uns eine Meinung bilden? Welchen Einfluss haben Vorurteile oder private Probleme, und was bedeutet "berechtigter Zweifel"? Fragen dieser Art bleiben auch am Ende dieses Werks. Und eine Hoffnung: Möge in jeder Jury ein Henry Fonda sitzen. (Bild: Screenshot, Youtube)