Im langwierigen Streit mit den Erben Leo Kirchs beschert das OLG München der Deutschen Bank unerwartet gute Nachrichten: Nach einem am Mittwoch ergangenen Urteil war die Taurus-Holding, die Dachgesellschaft der Kirch-Gruppe, zum Zeitpunkt des strittigen Interviews von Ex-Bankchef Breuer längst insolvenzreif. Das berichtet Spiegel Online.
Ein Urteil des Oberlandesgericht (OLG) München von Mittwoch bestätigt die Deutsche Bank in ihrer Ansicht, das Interview von Ex-Chef Rolf Breuer im Jahr 2002 sei nicht ursächlich oder maßgeblich für die Kirch-Pleite gewesen. Die Richter stellten fest, dass der Konzern zu diesem Zeitpunkt bereits insolvenzreif war (Urt. v. 18.12.2013, Az. 7 U 2900/09).
Eine gute Nachricht für die Deutsche Bank, nachdem das OLG noch vor wenigen Tagen einen Schadensersatzanspruch der Kirch-Erben gegen die Bank angenommen hatten. Breuer hatte in dem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt. Die Deutsche Bank argumentiert seither, Breuer habe nur "allgemein bekanntes" geäußert.
An dem Verfahren, welches gestern abgeurteilt wurde, war die Deutsche Bank nicht beteiligt. Wie der Bericht aussagt, hatte der Insolvenzverwalter des Kirch-Konzerns gegen die Dapar Vermögensverwaltung geklagt. Sie müsse als Rechtsnachfolgerin der Kirch-Dachgesellschaft nun 4,3 Millionen Euro zuzüglich Zinsen an die Gläubiger zahlen. Die Summe sei dem Unternehmen entzogen worden, obwohl bereits die Insolvenz gedroht habe. Aus der Entscheidung lasse sich entnehmen, dass die Firmengruppe schon im Herbst 2001 insolvenzreif gewesen sei.
una/LTO-Redaktion
Kirch-Streit: . In: Legal Tribune Online, 19.12.2013 , https://www.lto.de/persistent/a_id/10421 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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