Mit einer Geldstrafe endete für einen 73-Jährigen am Dienstag ein kulinarischer Nachbarschaftsstreit. Der Mann hatte vor zwei Jahren seine Nachbarin (87) auf rund 1.400 Euro Schadenesrsatz verklagt, weil sie angeblich Blumenerde auf sein hinter dem Wohnhaus aufgebautes Luxusbuffet geworfen habe.
Angeblich sei das Buffet mit Hummer, Austern, Flusskrebsen und frisch eingeflogenen Mangos aus Thailand bestückt gewesen. Anlass war das erste WM-Gruppenspiel der Deutschen Fußballer, das der Mann sich mit 14 Gästen anschaute.
Nach Überzeugung des Landgerichts (LG) Bonn hat der 73-Jährige seine Gäste zu Falschaussagen gedrängt. Das Buffet habe lediglich aus Käsewürfeln, Tomaten-Mozzarella-Spießchen und Grillwürstchen bestanden. Auch die Blumenerde der Nachbarin, die sich an dem Tag über das Vuvuzela-Getröte der Kinder geärgert hatte, traf nach Zeugenangaben höchstens ein Schälchen mit Chips.
Die Richter hielten die Aussagen des Mannes für unglaubwürdig und bezeichneten sie als "löchrig wie Schweizer Käse". Sie verurteilten den Mann wegen Prozessbetrugs und Anstiftung zur Falschaussage zu 2.760 Euro Geldstrafe.
dpa/tko/LTO-Redaktion
Hummer statt Würstchen beim Nachbar-Eklat: . In: Legal Tribune Online, 21.11.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7597 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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