Wenige Tage nach den tödlichen Schüssen auf einen Staatsanwalt in Dachau ist ein schwerer Angriff auf einen Richter in Karlsruhe bekanntgeworden. Nach Angaben des dortigen OLG wurde ein 63-jähriger Richter am 15. Dezember nach einem Bauprozess schwer verletzt. Er hatte dem Beklagten signalisiert, seine Berufung werde wohl erfolglos sein.
Als der Richter den Saal verlassen wollte, schlug der Beklagte ihm mit der Faust ins Gesicht. Dem Juristen wurde ein Zahn ausgeschlagen, mehrere Zähne waren nach der Attacke locker. Außerdem erlitt er eine Risswunde. Der 63-Jährige, der mittlerweile wieder im Dienst ist, war zwei Tage im Krankenhaus. Es ging es um eine Werklohnforderung von 6000 Euro, wie eine Sprecherin des Oberlandesgerichts (OLG) am Freitag auf Anfrage mitteilte. Der Beklagte war zur Zahlung verurteilt worden.
Derartige Attacken sind nach Wissen des baden-württembergischen Verbandsvorsitzenden des Richterbundes, Matthias Grewe, eher Einzelfälle. Dennoch müsse man sich generell über ein konsequentes Sicherheitskonzept Gedanken machen. Dazu zählten etwa bessere Alarmsysteme.
dpa/tko/LTO-Redaktion
Anm. d. Red.: Die Überschrift lautete zunächst fälschlicherweise, ein "Angeklagter" habe die Gewalttat begangen. Dies wurde, da es sich um ein Zivilverfahren handelte, am 18. Januar berichtigt.
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Justiz: . In: Legal Tribune Online, 13.01.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/5303 (abgerufen am: 25.11.2024 )
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