Der Datenmissbrauch von Eintracht Frankfurt scheint größer als zunächst angenommen. Mehrere tausend Mal soll sich der Club Zugriff zu sensiblen Daten des Rivalen RB Leipzig verschafft haben. Nun wurde Klage gegen den hessischen Verein eingereicht.
Der Skandal um den Datenmissbrauch des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt beim Ligarivalen RB Leipzig weitet sich aus. Die International Soccer Bank, Betreiber einer großen Fußballdatenbank, hat beim Landgericht Frankfurt am Main (LG) eine Klage wegen Urheberrechtsverletzung und Datenmissbrauchs gegen den hessischen Club eingereicht. "Für uns ist das ein Riesenskandal. Wir reden hier nicht von Falschparken. Das ist 22 Monate Diebstahl von Daten", sagte Jürgen Kost, Geschäftsführer des im oberpfälzischen Neustadt an der Waldnaab ansässigen Unternehmens, am Freitag dem Bayerischen Rundfunk.
Eintracht-Präsident Peter Fischer hatte zu Wochenbeginn in der Bild eingeräumt, dass sich ein mittlerweile entlassener Nachwuchstrainer alleine unberechtigten Zugriff auf die von RB Leipzig betriebene Nachwuchs-Scouting-Datenbank verschafft hatte.
Kost zweifelt dies jedoch an. "In Anbetracht der Vielzahl der Zugriffe ist es schwer vorstellbar, dass hier eine einzelne Person tätig war", sagte er. Allein aus der Geschäftsstelle der Eintracht sei es zu über 5.600 Zugriffen auf die Daten gekommen. Fischer behauptete, dass Eintracht Frankfurt dadurch kein unberechtigter Vorteil zugutegekommen sei. Ein Umstand, der für Kost nur schwer vorstellbar ist.
dpa/tik/LTO-Redaktion
Datenskandal in der Bundesliga: . In: Legal Tribune Online, 31.05.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/35709 (abgerufen am: 19.11.2024 )
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