Zwei Tage lang konnte geboten werden - am Mittwoch erfolgte der Zuschlag. Bei der ersten Online-Versteigerung der Digitalwährung Bitcoin durch die deutsche Justiz wurden Preise deutlich über Kurswert erzielt.
Die deutsche Justiz hat bei ihrer bundesweit ersten Versteigerung der Digitalwährung Bitcoin einen Preis weit über Kurswert erzielt. Der erste Bitcoin wurde am Mittwoch nach zwei Tagen Auktionsdauer für 57.010 Euro versteigert. Das hat das NRW-Justizministerium am Mittwoch auf Anfrage mitgeteilt. Derweil war der Kurs der Währung von knapp 54.000 am Montag auf 50.900 Euro am Mittwochmittag gefallen.
Am Nachmittag kam ein Paket aus zehn Bitcoin für 522.500 Euro unter den Hammer. Das höchste Gebot kam kurz vor Schluss. Auch dieses lag damit deutlich über dem aktuellen Kurswert, der auf 50.700 Euro pro Bitcoin weiter gesunken war.
Die Kryptowährung - insgesamt sollen 215 Bitcoin versteigert werden - besteht aus Datenpaketen und stammt überwiegend aus dem Drogenhandel im Darknet. Sie waren bei Kriminellen entdeckt und sichergestellt worden. Nordrhein-Westfalen betreibt das bundesweit einzige, zentrale Online-Auktionsportal der deutschen Justiz.
"Von uns bekommt man die Ware auch"
"Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Versteigerungen hochzufrieden", sagte ein Sprecher der Cybercrime-Zentralstelle bei der Kölner Staatsanwaltschaft. "Das Interesse war riesig und wir haben sehr viele Neuanmeldungen auf unserer Auktionsplattform." Am Mittwoch liefen Versteigerungen von insgesamt 16,5 Bitcoin aus.
Warum über dem Marktwert geboten wurde, darüber konnten die Staatsanwälte nur spekulieren: "Vielleicht, weil man weiß, dass man von uns die Ware auch bekommt", hatte eine Justizsprecherin gesagt.
Die NRW-Justiz will insgesamt 215 Bitcoin auf ihrem eigenen Auktionsportal anbieten. Sie werden nun nach und nach versteigert. Der Erlös fließt in die Landeskasse.
NRW hortet Vermögen an Kryptowährungen
Bitcoin ist eine Digitalwährung, die starken Schwankungen unterliegt, aber insgesamt einen enormen Wertzuwachs verzeichnen konnte. Entsprach ein Bitcoin im Jahr 2010 einem US-Dollar, sind es inzwischen etwa 60.000 US-Dollar.
Die Kryptowährung wird von Kriminellen gerne genutzt, um Geschäfte abseits von Geschäftsbanken und Aufsichtsbehörden abzuwickeln. Die Idee hinter den Bitcoins ist ein Geldsystem, das ohne Zentralbanken und unabhängig von Regierungen funktioniert.
Die am Montag gestartete Versteigerung war monatelang vorbereitet worden. Die nordrhein-westfälische Justiz hortet ein kleines Vermögen aus Kryptowährungen. Sie besitzt nicht nur Bitcoin, sondern auch Litecoin, Ethereum, Ripple und Monero.
dpa/cp/LTO-Redaktion
Bitcoin: . In: Legal Tribune Online, 27.10.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46476 (abgerufen am: 24.11.2024 )
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