Beim Global Legal Hackathon wurden am vergangenen Wochenende weltweit innovative Lösungen für den Rechtsmarkt der Zukunft entwickelt. In Frankfurt gewann eine App, die es leichter macht, Behördenschreiben zu verstehen.
Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Bereichen Recht, Design, Coding und Produktentwicklung haben vergangenes Wochenende beim Global Legal Hackathon in Frankfurt am Main gemeinsam innovative Lösungen für den Rechtsmarkt der Zukunft entwickelt. Ausrichter im Reinvent Law Innovation Hub war Wolters Kluwer Deutschland, zu dem auch LTO gehört. Der Global Legal Hackathon fand zeitgleich an insgesamt mehr als 40 Standorten in über 20 Ländern mit etwa 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt.
Nach dem Ideen-Pitching am Freitagabend formierten sich in Frankfurt sieben Teams, die bis Sonntagnachmittag Zeit hatten, ihre Lösungen zu entwickeln und erste Prototypen zu programmieren, die sie dann der Jury präsentierten.
Gewonnen hat die App "Uthority". Die Anwendung macht es leichter, Behördenschreiben zu verstehen und auch gleich angemessen zu reagieren. Am Beispiel eines Rentenbescheids zeigte das achtköpfige Team, dass die Idee funktioniert: Die App erklärte in verständlichen Worten den Hintergrund des Schreibens, zeigte Kontaktmöglichkeiten bei Rückfragen an und bot sogar schon eine Vorlage für einen möglichen Widerspruch. Das wäre dann auch für andere Schreiben, zum Beispiel Bescheide zum Rundfunkbeitrag umsetzbar.
Nächster Halt: New York?
Die Jury, bestehend aus Ines Curtius, Contract Innovator bei Airbus Space and Defense, Daniella Domokos, Bloggerin und "Woman of Legal Tech 2018", Markus Hartung, Direktor des Bucerius Center on the Legal Profession an der Bucerius Law School, und Ralph Vonderstein, Geschäftsführer bei Wolters Kluwer Deutschland und Leiter des Geschäftsbereichs Legal Software, war von der Umsetzung und der Idee der App überzeugt. Neben dem ersten Platz und den damit verbundenen 2.000 Euro Preisgeld gewann das Team auch den Sustainability Award für die beste Lösung, die den Zugang zum Recht verbessert.
Damit kommt das Team auch der Umsetzung ihrer Idee einen großen Schritt näher: Wolters Kluwer stellt zehn Programmierer-/UX-Arbeitstage zur Verfügung, um das Produkt zu entwickeln, und hostet es für drei Jahre kostenfrei.
Platz Zwei und 1.000 Euro Preisgeld gewann das Team "LawInOrder" für ein Experten-Wiki, das global regulatorische Änderungen verfolgt. Den dritten Platz (500 Euro) belegte das Team "Case Solver" mit seiner Plattform, die Konflikte ohne gerichtliche Auseinandersetzung lösen soll. Das Team von "Uthority" zieht als Gewinner in Frankfurt in die globale Zwischenrunde des Global Legal Hackathon am 15. März 2019 ein und hat so die Chance, das Finale am 4. Mai 2019 in New York zu erreichen.
acr/LTO-Redaktion
Global Legal Hackathon in Frankfurt: . In: Legal Tribune Online, 26.02.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/34083 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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