Ein Bild von Ernie und Bert und die Aufschrift "Support Gay Marriage" auf einem Kuchen - diesen Auftrag wollte eine Bäckerei in Nordirland aus religiösen Gründen nicht ausführen. Das ist Diskriminierung, entschied jetzt ein Gericht in Belfast.
Eine nordirische Bäckerei ist mit ihrer Weigerung, einen Kuchen für eine Schwulenorganisation zu backen, vor Gericht gescheitert. Am Montag entschied ein Berufungsgericht in Belfast, dass die Bäckerei den Auftraggeber aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert hatte.
Vor zwei Jahren hatte der Aktivist Gareth Lee bei der Ashers Baking Company einen Kuchen in Auftrag gegeben: Er solle ein Bild der Sesamstraßen-Lieblinge Bert und Ernie und die Aufschrift "Support Gay Marriage" ("unterstützt die gleichgeschlechtliche Ehe") haben.
Dies sei ein Widerspruch zu ihrem Glauben und den Lehren der Bibel, sagte Bäckerei-Manager Daniel McArthur damals und weigerte sich, den Auftrag auszuführen. Die nordirische Gleichstellungskommission zog vor Gericht und bekam nun Recht. Der Gerichtsentscheid bestätige die rechtliche Verpflichtung von Dienstleistern, nicht aufgrund sexueller Orientierung zu diskriminieren, teilte die Kommission mit. In Nordirland dürfen homosexuelle Paare anders als im Rest Großbritanniens nicht heiraten.
Auch das Landgericht Köln sah eine Diskriminierung in einem ähnlich gelagerten Fall. Der Vermieter einer Hochzeitsvilla dürfe sich nicht weigern, einen Vertrag abzuschließen, nur weil er im Nachhinein von der Homosexualität des Paares erfahren hatte, urteilten die Kölner Richter.
dpa/nas/LTO-Redaktion
Homosexualität in Nordirland: . In: Legal Tribune Online, 24.10.2016 , https://www.lto.de/persistent/a_id/20961 (abgerufen am: 05.11.2024 )
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