Der ehemalige Wirecard-COO Jan Marsalek gilt als Strippenzieher im Bilanzskandal. Seit knapp zwei Jahren ist er auf der Flucht und wird in Russland vermutet. Einem Bericht zufolge hat die Münchner Justiz Russland um Rechtshilfe gebeten.
Die Münchner Justiz hat sich einem Bericht zufolge auf der Suche nach dem flüchtigen ehemaligen Wirecard-Vertriebschef Jan Marsalek an die russische Regierung gewandt. Vor Ostern habe die Staatsanwaltschaft ein Inhaftnahmeersuchen an den Kreml geschickt, berichtet die Bild-Zeitung (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise. Es enthält demnach die Bitte um Festnahme und Auslieferung nach Deutschland. Zudem soll auch der genaue Fluchtort aus dem Januar 2021 enthalten sein.
Die Staatsanwaltschaft München I teilte auf Anfrage der dpa mit, man könne sich nicht zu Maßnahmen der internationalen Rechtshilfe äußern.
Marsalek ist seit Sommer 2020 untergetaucht und wird in Russland vermutet. Er ist eine Schlüsselfigur im Skandal um den 2020 zusammengebrochenen Finanzdienstleister Wirecard.
Am 14. März 2022 hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen den ehemaligen Wirecard-Chef Dr. Markus Braun sowie den früheren Head of Accounting der Aktiengesellschaft, Stephan von Erffa, und den ehemaligen Geschäftsführer einer in Dubai ansässigen Enkelgesellschaft, Oliver Bellenhaus, erhoben. Gegen Marsalek wurde bislang noch keine Anklage erhoben.
dpa/fkr/LTO-Redaktion
Fahndung nach Ex-Wirecard-COO Jan Marsalek: . In: Legal Tribune Online, 19.04.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/48182 (abgerufen am: 22.11.2024 )
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