Berufsanfänger bei Shearman & Sterling dürfen sich auf eine Gehaltserhöhung freuen. Die Kanzlei hat angekündigt, das Jahresgehalt für Associates ab dem 1. Oktober dieses Jahres auf mindestens 145.000 Euro anzuheben.
Kanzleien gehen beim Werben um den Nachwuchs immer häufiger weite Wege. Wer beim Rekrutierungsprozess ausgetretene Pfade verlässt, hat beim Talenteangeln oft die Nase vorn. Ein zentrales Argument bei den Bemühungen um Absolventen ist und bleibt aber das Gehalt.
Mit dem Ziel, die Attraktivität der Kanzlei für hochqualifizierte Anwältinnen und Anwälte zu erhöhen und bereits beschäftigte Berufsanfänger länger zu binden, kündigt Shearman & Sterling eine deutliche Anhebung der Gehälter für Associates an den deutschen Standorten an.
Einsteiger können in ihrem ersten Jahr künftig 145.000 Euro verdienen. Bislang lag das Einstiegsgehalt bei 130.000 Euro. Im zweiten Jahr wird in Zukunft einheitlich 150.000 Euro bezahlt, im dritten Jahr verdienen Associates mit der ab Oktober greifenden Neuregelung 155.000 Euro. Nach Angaben der Kanzlei steigen die Fixgehälter für Associates damit um durchschnittlich 6,6 Prozent. Darüber hinaus soll es in Zukunft auch eine Anhebung bei den leistungsbezogenen Bonuszahlungen geben.
Die Konkurrenz hat bereits vorgelegt
Wie liegt Shearman & Sterling damit im Vergleich zu anderen Kanzleien? Für das äußerste obere Ende des Gehaltsspektrums reicht es trotz der Anpassung nicht ganz. Konkurrenten wie Kirkland & Ellis oder Willkie Farr & Gallagher locken Neueinsteiger mit Gehältern in einer Größenordnung von 150.000 Euro und mehr.
Letztgenannte wirft die ansonsten branchenübliche Diskretion in Sachen Kompensationen komplett über Bord und buhlt ganz offen mit konkreten Zahlen um Neueinsteiger. Wer sich für eine Karriere bei Willkie Farr & Gallagher entscheidet, startet im ersten Jahr mit einem Gehalt von 140.000 Euro. Obendrauf gibt es noch einen Startbonus von 15.000 Euro.
Von Zurückhaltung bei der Vergütung kann also auch im Kontext der Corona-Pandemie keine Rede sein. Wo die Reise hingeht, zeigt der US-Markt. Dort liefern sich die Platzhirsche der Branche seit dem Sommer ein regelrechtes Gehaltswettbieten. Kanzleien wie Milbank, Davis Polk oder McDermott, Will & Emery haben inzwischen die Schallmauer von 200.000 Dollar für Associates im ersten Jahr durchbrochen.
sts/LTO-Redaktion
Shearman & Sterling: . In: Legal Tribune Online, 07.09.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/45941 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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