Wegen der Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker könnte es auch in Österreich zu einem Prozess kommen. Der Insolvenzverwalter der österreichischen Schlecker-Tochter hat Zivilklage gegen drei Mitglieder der Unternehmerfamilie eingereicht.
Wie zunächst der Spiegel berichtete, hat der Rudolf Mitterlehner, der Insolvenzverwalter der ehemaligen Schlecker-Tochter in Österreich, Dayli, gegen drei Mitglieder der Unternehmerfamilie Schlecker eine Zivilklage eingereicht. Dies bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Linz am Freitag.
Laut Spiegel fordert der Insolvenzverwalter 20 Millionen Euro Schadensersatz, weil zwischen 2008 und 2011 Gelder von der Schlecker-Tochter in Österreich nach Deutschland abgezweigt worden seien. Der Insolvenzverwalter beziffert den entstandenen Schaden auf bis zu 172 Millionen Euro. Das Gericht soll nun klären, ob die Familie für diese Abflüsse hafte, sagte Mitterlehner dem Magazin. Die Anwälte der
Familie Schlecker halten die Klage für unbegründet.
Nach Angaben des Gerichts wird bei einer vorbereitenden Verhandlung nun eine etwaige gütliche Einigung versucht und das Prozessprogramm festgelegt. "Wann es zu einem Prozess kommt, steht noch nicht fest",
sagte die Sprecherin des Gerichts weiter. Beklagte in dem Verfahren seien die Ehefrau von Anton Schlecker sowie seine beiden Kinder.
In dem Prozess, der derzeit vor dem Stuttgarter Landgericht verhandelt wird, wirft die Staatsanwaltschaft dem Unternehmensgründer Anton Schlecker vor, mehr als 25 Millionen Euro an seine Frau Christa sowie seine Kinder Lars und Meike verschoben und dem Zugriff der Gläubiger entzogen zu haben.
dpa/ah/LTO-Redaktion
Schlecker-Insolvenz: . In: Legal Tribune Online, 24.04.2017 , https://www.lto.de/persistent/a_id/22708 (abgerufen am: 13.11.2024 )
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