Lawyers on Demand eröffnet einen Standort in München. Das bekannte britische Unternehmen vermittelt selbstständige Rechtsanwälte projektbezogen in Rechtsabteilungen.
Lawyers on Demand (LOD) wird oft als Beispiel dafür angeführt, wie der Rechtsberatungsmarkt auf disruptive Veränderungen reagiert, indem er neue Geschäftsmodelle entwickelt. Das Unternehmen vermittelt Rechtsanwälte, die ansonsten in eigener Kanzlei tätig sind, an Rechtsabteilungen oder andere Organisationen, die Rechtsrat benötigen – entweder für ein einzelnes, großes Mandat oder als dauerhafte Unterstützung. Auch ganze Teams, die rechtliche Aufgaben oder Projekte eigenständig für den Auftraggeber übernehmen, werden vermittelt.
Nach Unternehmensangaben umfasst der Berater-Pool rund 650 Anwälte, die für mehr als 500 Mandanten arbeiten. Rechtsanwälte, die für LOD aktiv sind, hätten danach in der Regel mehrjährige Berufserfahrung und seien in großen Wirtschaftskanzleien oder in Rechtsabteilungen großer Unternehmen ausgebildet worden.
Geschäftsidee kam im Strandurlaub
LOD wurde vor mehr als zehn Jahren von Simon Harper und Jonathan Brenner gegründet. Der vom Unternehmen verbreiteten Legende nach kam Harper die Geschäftsidee – Anwälte projektbezogen in Unternehmen zu vermitteln - während eines Strandurlaubs mit seiner Familie. Harper war damals Partner bei der britischen Sozietät Berwin Leighton Paisner, sein Mitgründer Brenner war Head of Recruitment der Kanzlei.
Zunächst agierte LOD unter dem Dach von Berwin Leighton Paisner. Später wurde die Gesellschaft ausgegliedert und fusionierte mit AdventBalance, einem in Asien und Australien aktiven Wettbewerber. Inzwischen ist das Unternehmen in London, New York, Brisbane, Melbourne, Perth, Sidney, Hongkong, Singapur und Dubai tätig.
Nun kommt auch ein deutscher Standort hinzu: Die LOD Lawyers on Demand (Deutschland) GmbH startet in diesem Monat in München. Leiter des Standorts wird Dr. Michael Zollner, unterstützt von dem Anwalt Dr. Carl Renner. Zollner verfügt über langjährige Erfahrung als Rechtsanwalt und auf Inhouse-Positionen. Er war unter anderem für Pinsent Masons und CMS tätig, zudem arbeitete er als Inhouse-Jurist für Infineon Technologies. Vier Jahre lang war er auch Head of Legal bei der Atoss Software AG. Renner berät Technologieunternehmen im Bereich Commercial/IT.
"Der deutsche Rechtsmarkt hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert; ich bin davon überzeugt, dass es nun der richtige Zeitpunkt ist, mit LOD im deutschen Markt Fuß zu fassen", sagt Zollner. LOD wolle Anwälten in Deutschland eine "attraktive Alternative zum traditionellen Karriereweg" bieten.
ah/LTO-Redaktion
Rechtsdienstleistungen: . In: Legal Tribune Online, 06.02.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/26901 (abgerufen am: 15.11.2024 )
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