Immer weniger Leute wollen im mittleren Dienst der brandenburgischen Justiz arbeiten. Das Land will die Stellen daher nun attraktiver machen: mit Verbeamtung und kürzerer Ausbildungszeit.
Um ausreichend Nachwuchs für den mittleren Justizdienst in Brandenburg zu gewinnen, will Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) Bewerberinnen und Bewerber mit einer Beamtenlaufbahn locken. Von September 2023 an soll die bisherige dreijährige duale Ausbildung zu Justizfachangestellten, die etwa als Bürokräfte tätig werden, durch eine zweijährige Beamtenausbildung ersetzt werden, wie das Ministerium am Montag mitteilte. Zuerst hatte die Märkische Allgemeine berichtet.
Hintergrund sei, dass in den kommenden Jahren in den Serviceeinheiten der Gerichte und Staatsanwaltschaften viele Mitarbeiter in den Ruhestand gingen, so das Ministerium. Gleichzeitig gebe es bereits seit längerem eine sinkende Zahl qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber. Mit der Aussicht auf Verbeamtung werde die Attraktivität einer Tätigkeit im mittleren Dienst erheblich gesteigert, hieß es in der Mitteilung. Zudem sei die neue Ausbildung um mehr als 20 Prozent günstiger.
"Die beabsichtigte Beamtenausbildung ist ein entscheidender Attraktivitätsvorteil für junge Menschen und damit für potenzielle Ausbildungsbewerber in der Justiz", sagte Hoffmann. "Sie ist auch für das Land Brandenburg als Arbeitgeber nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht ein Gewinn, vielmehr vermittelt das Beamtenverhältnis eine besondere Bindung und Identifikation mit den Aufgaben der Brandenburger Justiz." So trage die Reform maßgeblich dazu bei, dass die Justiz für den Generationenwechsel in den Geschäftsstellen der Gerichte und Staatsanwaltschaften gewappnet sei.
ast/dpa/LTO-Redaktion
Brandenburg will Personalmangel bekämpfen: . In: Legal Tribune Online, 02.05.2022 , https://www.lto.de/persistent/a_id/48311 (abgerufen am: 23.11.2024 )
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