Nach einem Geständnis dürfte der Prozess gegen den niedersächsischen Richter, der Examenslösungen verkaufte, schnell zu Ende gehen. Wer auf anständigere Weise an Geld kommen will, kann in den Gehaltsreport 2015 für Berufseinsteiger blicken. Vielleicht keine schlechte Idee, denn selbst in Großkanzleien fließen Gehälter nicht mehr so üppig wie früher. Das und mehr in unserer aktuellen Top 10.
10. Der Geist der Weihnacht - beim Containern: Sanft, aber herzlich
Manche Supermärkte entsorgen Lebensmittel, obwohl sie noch genießbar sind. Menschen, die über Mauern klettern und das weggeworfene Essen aus den Containern holen, machen sich wohl strafbar. Staatsanwaltschaften und Gerichte aber sind offenbar erleichtert, wenn sie die "Lebensmittelretter" nicht bestrafen müssen.
9. AG München zum Glücksspiel im Internet: Unkenntnis schützt vor Strafe nicht
Internet-Glücksspiele versprechen schnelles Geld mit wenigen Klicks. Doch wer von Deutschland aus daran teilnimmt, sollte sich vorher vergewissern, dass der Anbieter eine behördliche Genehmigung besitzt. Andernfalls macht sich der Spieler strafbar, entschied das AG München im Fall eines 25-Jährigen. Dessen Gewinn aus dem Online-Black-Jack wurde eingezogen.
8. Redtube-Abmahner: Thomas Urmann ist kein Anwalt mehr
Der aufgrund seiner Porno-Streaming-Abmahnungen für Redtube bekannt gewordene Rechtsanwalt Thomas Urmann hat offenbar keine Zulassung mehr. Dies meldet die Mainzer Kanzlei GGR und beruft sich auf ein Schreiben der zuständigen Rechtsanwaltskammer Nürnberg. GGR hatte bei der Kammer Beschwerde gegen Thomas Urmann eingelegt.
7. Großkanzleiszene vor dem Umbruch: Düstere Aussichten
Die Stimmung in den Wirtschaftsrechtskanzleien ist zum Jahreswechsel alles andere als rosig. Der Konkurrenzkampf wird härter, die Honorare fließen nicht mehr so üppig, und neue Anbieter mischen den Markt auf. Dass die Großkanzleien vernünftige Antworten auf diese Herausforderungen finden, glauben die wenigsten Anwälte.
6. Syndikus-Verfassungsbeschwerde gegen BSG-Urteile: BVerfG bittet fast 80 Institutionen um Stellungnahme
Offenbar will das BVerfG über die Frage entscheiden, ob und wann Syndikusanwälte von der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht befreit werden können. Nachdem ein Unternehmensjurist Ende September 2014 Verfassungsbeschwerde eingelegt hatte, hat Karlsruhe diese noch zum Jahresende an knapp 80 Institutionen weitergeleitet. Bundestag und -rat können nun ebenso Stellung nehmen wie Ministerien, Landesregierungen, Bundesgerichte und Verbände.
5. Gekaufte Jura-Examina: Angeklagter Richter legt Geständnis ab
Der angeklagte Richter, der seit Juni in U-Haft sitzt, räumte am Dienstag vor dem LG Lüneburg überraschend ein, Referendaren Prüfungslösungen für das Zweite Staatsexamen verkauft zu haben. Die Staatsanwaltschaft Verden klagt Bestechlichkeit, Verletzung des Dienstgeheimnisses und versuchte Nötigung an.
4. Ausbildungszeitschriften: I read the JuS today, oh boy
Sie sollen komplizierte juristische Themen für Studenten und Referendare zugänglich machen, Professoren empfehlen ihre Lektüre. So auch Roland Schimmel. Bis seine Studenten ihn baten, zu übersetzen, was sie in JuS, JA und Jura lasen. Ginge das nicht, vielleicht, auch etwas einfacher? Oder: Komplexitätsreduktion als kommunikative Tugend.
3. Neue Regelungen 2015: Mindestlohn, Nummernschilder, Biomüll
Neues Jahr, neue Regeln: Der Mindestlohn kommt und das Kfz-Kennzeichen kann man jetzt behalten, auch wenn man die Stadt verlässt. Etwas mehr Hartz IV, dafür werden gut verdienende Arbeitnehmer zur Kasse gebeten. Zum 1. Januar hat sich einiges geändert. Ein Überblick.
2. Juristenmode – Der Burberryschal: Vom Königshof zum Hofnarren
Nenn mir deine Marke, und ich nenne dir dein Fach. Bei keiner Gruppe von Studenten und Berufsträgern funktioniert dieses Spiel so zuverlässig wie bei Juristen. Aber woher kommen die ungeschriebenen Regeln des juristischen Dresscodes eigentlich? Welche geschichtlichen, geographischen und (pop-)kulturellen Einflüsse haben ihn geprägt? Anekdoten und Antworten liefert Alexander Grau.
1. "Perspektiven für Juristen 2015": "Die Gehaltsunterschiede bleiben riesig"
Das Karrierenetzwerk e-fellows.net beobachtet ständig den juristischen Arbeitsmarkt. Welche Einstiegsgehälter Kanzleien, Unternehmen und der öffentliche Dienst zahlen, warum persönliche Kontakte immer wichtiger werden und wie man auch ohne Doppel-VB an gute Jobs kommt, verrät Christoph Wittekindt, Mitautor von "Perspektiven für Juristen 2015 – das Expertenbuch zum Einstieg" im LTO-Interview.
Die 10 meistgelesenen Artikel der Woche: Klagende Syndizi, geständiger Richter, gequälte Studenten . In: Legal Tribune Online, 10.01.2015 , https://www.lto.de/persistent/a_id/14319/ (abgerufen am: 22.07.2024 )
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