Die besten Apps für Jura-Studenten

Digitaler Lernstoff für die Hosentasche

von Christian GrohganzLesedauer: 4 Minuten
Das Studium der Rechtswissenschaften gehört zu den schwierigsten im ganzen Universitätsbetrieb. Da können ein paar elektronische Helferlein nicht schaden. Aber welcher Download lohnt sich wirklich? LTO stellt die nützlichsten, lehrreichsten und skurrilsten Apps für angehende Juristinnen und Juristen vor, von teuer bis ganz für lau.

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Gesetze im Internet

Bei "Gesetze im Internet" ist der Name Programm – die kostenlose App bietet Zugriff auf die Webseite des Bundesministeriums für Justiz. Die Anzahl der aufgeführten Rechtswerke ist auf den ersten Blick fast erschlagend, die Suchfunktion sorgt jedoch dafür, dass in sekundenschnelle das gewünschte Gesetz auf dem Display erscheint. Ein gedrucktes Werk kann die App sicherlich nicht ersetzen, für den Unterwegs-Gebrauch eignet sich die Anwendung aber auf jeden Fall. "Gesetze im Internet" gibt es als iPhone- und iPad-Version.

Dejure

Im Gegensatz zum kostenlosen "Gesetze im Internet" trumpft "Dejure" mit einer noch leistungsfähigeren Titel- und Volltextsuche auf, die auch zur Navigation genutzt werden kann. Für 5,99 Euro erhält der Anwender 260 Gesetze des europäischen, deutschen und baden-württembergischen Rechts, die auch offline, also ohne Internet-Verbindung genutzt werden können. Im Preis inbegriffen sind sechs Monate kostenfreie Gesetzesänderungs-Nachlieferungen, danach zahlt man 15 Euro pro halbes Jahr. Dejure ist für iPod und iPad im Apple-Store erhältlich. Kostenlos steht das Programm Dejure GG zur Verfügung, das GG, BVerfGG, AEUV und EU enthält.

Jurion Mobile

Gesetzessammlung zum Dritten: "Jurion Mobile" bietet kostenlosen Zugriff auf 2.500 Gesetze, 90.000 Urteile und enthält ein Rechtswörterbuch mit über 3.000 Rechtsbegriffen. Wie beim kostenpflichtigen Dejure sind beim Programm des Datenbankanbieter Jurion eine Volltextsuche und Lesezeichenfunktion enthalten. Außerdem besteht die Möglichkeit, Inhalte herunterzuladen, um diese Offline zu nutzen. Trotz der sehr kurzen Übersichts-Titel ist die Gratis-Gesetzessammlung die empfehlenswerteste der drei aufgeführten.

Alpmann Schmidt – Jura Definitionen

Für 1,99 Euro bietet die bekannte Repetitoriums-Gesellschaft Alpmann Schmidt wichtige Rechtsbegriffe des Zivilrechts, Strafrechts und des öffentlichen Rechts - genaustens definiert. Das Programm ist nützlich, um passende Grund-Definition schnell zur Hand zu haben. Hilfreich sind die Lern- und Merkfunktionen, um sich die für das 1. Staatsexamen grundlegend notwendigen Definitionen einzuprägen. Zwar weist das Programm ein paar Lücken in Bezug auf den Gesamtinhalt auf, für den Preis aber sicherlich eine lohnenswerte Anschaffung - wenn man offline lernen möchte. Als kostenlose Alternative bietet sich die eigens von Alpmann Schmidt betriebene Webseite an, von der alle Definitionen übernommen wurden.

Lernapp - BGB AT

Den stolzen Preis von 7,99 Euro veranschlagt die "Lernapp – BGB AT". Dafür erhält der Käufer mehr als 70 Karten mit detaillierten Fragen aus dem namensgebenden Allgemeinen Teil des BGB. Die Erklärungen sind ausführlich und lehrreich, am Ende bekommt man eine Abfragestatistik. Die App läuft sowohl auf iPhone als auch auf iPad.

Examensrechner von Perdoctum

Ein vergleichsweise simples Tool ist der Examensrechner von Perdoctum. Für 0,79 Euro bekommt der Käufer ein Programm, in das er seine im Jura-Studium erreichten Punkte eintragen kann und am Ende die Gesamt-Note für das 1. Staatsexamen vorgerechnet bekommt. Der Examensrechner unterscheidet in seiner Menüführung zwischen staatlichem Teil und Schwerpunkt und bezieht die aktuellen Prüfungsordnungen der jeweiligen Universitäten in seine Rechnung mit ein. Der Examensrechner ist momentan für die Bundesländer Bayern, Berlin, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen verfügbar.

Spiel der Juristen

Das "Spiel der Juristen" bietet für 9,99 Euro über 2.700 Fragen zu rechtswissenschaftlichen Grundlagen, erstes und zweites Staatsexamen und juristischer Praxis. Dabei sind die Fragen für jedes Bundesland individuell einstellbar, es gibt eine bundesweite Rangliste und eine persönliche Statistik zu jeder Kategorie. Des Weiteren ist ein Wiederholungsmodus für falsch beantwortete Fragen und regelmäßige Updates, insbesondere zu aktueller Rechtsprechung, integriert. Schön ist der Umfang und Inhalt der Fragen, sodass auch Rechtsreferendare und Praktiker etwas mit der App anfangen können. Ob das den sehr hohen Preis rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden.

Juraquiz

Ein kleines aber feines App ist das "Jura-Quiz", das am Lehrstuhl von Prof. Dr. Schwintowski der Humboldt-Universität Berlin entwickelt wurde. Der Nutzer bekommt in Form eines Spielquizes eine Frage gestellt, zu der er mehrere Auswahlmöglichkeiten hat. Das Quiz kann jederzeit beendet und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Somit können auch unterwegs Lerninhalte eingeprägt werden. Trotz der noch übersichtlichen Fragenreihe ist das kostenlose Programm sehr empfehlenswert.

Verbreitete Rechtsirrtümer

Eher in den skurrileren Bereich sind die verbreiteten Rechtsirrtümer einzuordnen. Die Inhalte entstammen dem Projekt "Sammlung volkstümlicher Rechtsirrtümer" des JuraWiki und räumen mit Fehlvorstellungen auf, wie zum Beispiel dass die absichtliche Tötung eines Menschen immer Mord und Kiffen strafbar ist, oder dass Verträge immer schriftlich geschlossen werden müssen. Die App ist zwar kostenlos über iTunes erhältlich, aber für Jura-Studenten wegen des geringen Lerninhaltes nicht zu empfehlen.

Kuriose Rechtsirrtümer

Neben den verbreiteten, werden auch kuriose Rechtsirrtümer auf iTunes für 0,79 Euro angeboten. Hier wird mit Fragen aufgeräumt, ob es Hitzefrei nur in der Schule gibt oder gekaufte Artikel nur in der Originalverpackung reklamiert werden dürfen. Für Jura-Studenten wegen des geringen Lerninhaltes und vor allem auch wegen kleiner Fehler nicht zu empfehlen. Mehr auf LTO.de: Online-Repetitorien: Virtuell Pauken mit Bestehensgarantie Social Media im Hörsaal: Mit Facebook in die Vorlesung

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