Berlin will mehr Frauen in Prüfungskommissionen
Die Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung ruft zusammen mit dem Deutschen Juristinnenbund (DJB) dazu auf, dass mehr Frauen Prüferinnen für das erste und zweite juristische Staatsexamen werden sollen. Derzeit seien Frauen in den Berliner Prüfungskommissionen mit nur 30 Prozent deutlich unterrepräsentiert, so Justizsenator Dirk Behrend und Sabine Wildfeuer, Vorsitzende des DJB-Landesverbands Berlin, in einer gemeinsamen Erklärung.
Der Mangel an weiblichen Prüferinnen könnte laut der Mitteilung zur Diskriminierung von Frauen beitragen. So zeige eine groß angelegte Studie aus Nordrhein-Westfalen, dass Frauen sowohl im ersten als auch im zweiten juristischen Staatsexamen schlechtere Noten als Männer erzielen. Die festgestellten Unterschiede in der Benotung sind der Studie zufolge besonders in der mündlichen Prüfung feststellbar.
Die durchschnittliche Benotung von Frauen fällt dort um rund 2,4 Prozent schlechter aus als für Männer. In der anonymisierten schriftlichen Prüfung beträgt der Notenunterschied hingegen 1,9 Prozent. Sei umgekehrt wenigstens eine Frau Mitglied der Kommission, würden die Notenunterschiede verschwinden.
Interessierte Juristinnen können sich ab sofort bei der Berliner Senatsverwaltung melden. Die Senatsverwaltung und der DJB sind zudem auch an Informationen darüber interessiert, was Frauen bisher davon abhält, Prüferinnen zu werden.
acr/LTO-Redaktion
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2019 M03 6
Diskriminierung
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