Die EU will dem großen Einfluss von Ratingagenturen auf die Wirtschaft Rechnung tragen. Mitgliedstaaten, Kommission und das Europaparlament haben sich auf neue Vorgaben geeinigt. Sie wollen die Agenturen vor allem leichter haftbar und ihre Arbeit transparenter machen. Die neuen Regeln sollen frühestens im kommenden Jahr in Kraft treten. Das berichtet Spiegel Online.
Die Bonitätsprüfer bewerten die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Staaten. Besonders in Zeiten der Euro-Krise können Bewertungen der Agenturen gravierende Folgen haben. Der enorme Einfluss der gewinnorientierten Ratingagenturen auf die Finanzmärkte hat die EU veranlasst, schärfere Vorgaben für diese Branche zu beschließen.
Moody's, Fitch oder Standard & Poor's sollen künftig kalendarisch festlegen, wann sie Ratings vergeben. So sollen nervöse Reaktionen der Märkte unterbunden werden. Zu oberflächlich sei bisher die Begründung einer Bewertung gewesen. Hier sollen die Agenturen mehr Transparenz walten lassen und insbesondere offenlegen, nach welchen Kriterien sie entschieden haben.
Zukünftig sollen die Agenturen schon für eine fahrlässige Falschbewertung haften. Der eruopäische Vorschlag sieht außerdem vor, dass sie sich bei besonders komplexen Bewertungsprozessen in ihrer Arbeit abwechseln müssen. Damit soll ein Einfluss der Geldgeber unterbunden werden.
una/LTO-Redaktion
Ratingagenturen: . In: Legal Tribune Online, 28.11.2012 , https://www.lto.de/persistent/a_id/7661 (abgerufen am: 20.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag