Während in Deutschland vielerorts 2G gilt, sieht die Situation in anderen Staaten völlig anders aus. So stufte ein Gericht im Baskenland 3G-Regeln als unverhältnismäßig ein – allerdings liegt die spanische Impfquote auch bei 90 Prozent.
Der oberste Gerichtshof des spanischen Baskenlandes hat Medienberichten zufolge trotz steigender Coronazahlen eine 3G-Pflicht für Restaurants und Nachtlokale abgelehnt. Die Regionalregierung wollte die Vorlage eines Nachweises über eine vollständige Impfung, eine überstandene Coronaerkrankung oder einen negativen Test für den Besuch solcher Lokale anordnen, weil die Sieben-Tage-Inzidenz in der nordspanischen Region bei steigender Tendenz mittlerweile bei fast 150 liegt. Das ist nach Navarra die höchste im ganzen Land. Zum Vergleich: Die höchste Inzidenz unter den Bundesländern weist in Deutschland laut RKI am Montag Sachsen mit 960,7 auf.
Die Richter:innen hätten argumentiert, dass diese Maßnahme angesichts der hohen Impfquote von etwa 90 Prozent aller Spanier über zwölf Jahre unverhältnismäßig sei, berichtete die Zeitung La Vanguardia am Montag. Das Gericht sei bekannt für seine restriktive Haltung gegenüber Coronaeinschränkungen.
Andere autonome Gemeinschaften Spaniens wie etwa Katalonien, Galicien und die Balearen mit der Urlaubsinsel Mallorca haben mit Zustimmung ihrer jeweiligen obersten Gerichte bereits 3G-Regeln mit jeweils unterschiedlichem Umfang eingeführt. Valencia wartet noch auf die Zustimmung der Justiz.
In Spanien ist die Coronalage zurzeit wegen der hohen Impfquote wesentlich besser als etwa in Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei leicht steigender Tendenz bei 66,5, in Deutschland indes am Montag bei 386,5. Über 2G-Regelungen (geimpft und genesen) oder gar Ausgangsbeschränkungen wird in Spanien nicht diskutiert.
ast/dpa/LTO-Redaktion
Wegen hoher Impfquote: . In: Legal Tribune Online, 22.11.2021 , https://www.lto.de/persistent/a_id/46724 (abgerufen am: 25.11.2024 )
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