Ist bei der Veräußerung der legendären Rennstrecke in der Eifel alles mit rechten Dingen zugegangen? Ein unterlegener Bieter lässt das jetzt juristisch klären. Auch der Verein "Ja zum Nürburgring" blickt am Dienstag gespannt nach Luxemburg.
Das Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg verhandelt am Dienstag über den Verkauf des Nürburgrings. Im Kern geht es um die Frage, ob die einst staatliche Rennstrecke in der Eifel zu billig und mit illegalen Beihilfen verkauft worden ist. Der unterlegene Bieter Nexovation klagt gegen die Europäische Kommission.
Diese hatte 2014 den Verkauf des bis dahin kräftig subventionierten Nürburgrings an den Düsseldorfer Autozulieferer Capricorn für 77 Millionen Euro akzeptiert: Der Deal verstoße nicht gegen das Beihilferecht. Das Technologie-Unternehmen Nexovation in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee kritisiert jedoch, dass das Verkaufsverfahren nicht offen, transparent und diskriminierungsfrei gewesen sei. Damit sei es unrechtmäßig gewesen. Capricorn-Chef Robertino Wild ist inzwischen am legendären Ring nicht mehr beteiligt, seine Mehrheitsanteile hat eine Holding um den russischen Unternehmer Viktor Charitonin erworben.
Geklagt hat in gleicher Sache auch der Verein "Ja zum Nürburgring" - er ist ebenfalls der Auffassung, dass der Verkauf der Rennstrecke intransparent abgewickelt worden ist. Laut Vereinssprecher Dieter Weidenbrück ist in diesem Fall noch kein Termin beim EuG bekannt. Die beiden Klagen seien nicht für eine Verhandlung zusammengefasst worden. "Von uns wird aber am Dienstag jemand in Luxemburg vor Ort sein - nicht offiziell, sondern im Publikum", sagte Weidenbrück. "Wir sind sehr gespannt."
Eine Entscheidung wird erst in mehreren Wochen erwartet.
dpa/mgö/LTO-Redaktion
EuG verhandelt wegen möglicher illegaler Beihilfen: . In: Legal Tribune Online, 29.01.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/26741 (abgerufen am: 23.11.2024 )
Infos zum Zitiervorschlag