Einschnitt bei der Stuttgarter Kanzlei Menold Bezler: Ein neunköpfiges Anwaltsteam wechselt Mitte Juli zum Wettbewerber Ebner Stolz. Die multidisziplinäre Sozietät meldet zudem weitere Neuzugänge in Köln und Hamburg.
Die langjährigen Menold-Bezler-Partner Dr. Oliver Schmidt, Dr. Christoph Winkler und Dr. Torsten G. Lörcher verlassen die Kanzlei und wechseln mit sechs weiteren Anwälten zu Ebner Stolz.
Schmidt war seit der Gründung von Menold Bezler im Jahr 2004 Partner dort. Der heute 49-Jährige berät vor allem im Gesellschaftsrecht, zu Fragen der Unternehmensnachfolge, bei Unternehmenstransaktionen und zu Compliance-Themen. Winkler (47) ist ebenfalls Corporate-Anwalt und seit 2008 Partner. Er hat seine Schwerpunkte in den Bereichen M&A, Private Equity und Venture Capital Investments. Der 48-jährige Lörcher ist auf Informationstechnologierecht spezialisiert und war seit 2009 Partner bei Menold Bezler.
Weiter wechseln die Assoziierten Partner Dr. Holger Kierstein und Laurent Meister, die Counsel Valerie Bolai, Senior Associate Julia Czarlay und die Associates Alexander La Roche und Antje Kurz. Meister wird als Partner bei Ebner Stolz einsteigen, kündigt die Kanzlei an.
Schub für den Rechtsberatungsarm von Ebner Stolz
Für Ebner Stolz bedeuten die Neuzugänge einen erheblichen Ausbau der Rechtsberatung in Stuttgart, der derzeit zirka zehn Anwälte umfasst - gegenüber rund 30 Berufsträgern in den Bereichen Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung. "Mit diesem Schritt setzen wir konsequent unsere strategische Entscheidung um, in allen vier Disziplinen - also Rechtsberatung, Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung - mit gleicher Kraft tätig zu sein", sagt Prof. Dr. Holger Jenzen, Partner bei Ebner Stolz in Stuttgart.
Langfristiges Ziel sei es, auch in Stuttgart die Rechtsberatung zu einer gleichwertigen Säule neben den bisher dominierenden Bereichen Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung aufzubauen. An den weiteren großen Standorten von Ebner Stolz – Hamburg und Köln - gebe es ungefähr gleich viele Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater.
Für Menold Bezler ist der Verlust des Teams zweifellos ein Einschnitt – jedoch arbeiten auch nach den Weggängen noch immerhin rund 80 Berufsträger für die Kanzlei, die namhafte Mittelständler aus dem süddeutschen Raum zu ihren Mandanten zählt. Die beiden Managing Partner Frank Schäffler und Lars Kuchenbecker kündigten gegenüber LTO an, sich personell rasch wieder zu verstärken und das Beratungsangebot weiter auszubauen. Zudem bekräftigten sie, dass sich die Partnerschaft "klar zu ihrer Strategie der Unabhängigkeit" bekenne und diesen Weg weiterverfolgen werde. Menold Bezler ist vor rund 15 Jahren als Abspaltung des Rechtsberatungsarms von Ernst & Young entstanden, der damals unter EY Law Luther Menold firmierte.
Neuzugänge auch in Köln und Hamburg
Ebner Stolz verstärkt unterdessen auch andere Standorte mit Neuzugängen: Zum 1. Juli wechselt die IT-Rechtlerin Dr. Christiane Bierekoven (48) von Rödl & Partner zu Ebner Stolz in Köln. Dr. Hannah Krings (37) steigt als als Counsel im Bereich Restrukturierung ebenfalls in Köln ein. Sie war zuvor bei CMS sowie als Inhouse-Juristin bei Air Liquide tätig.
Den Hamburger Standort der Kanzlei verstärkt künftig der Energierechtler Christoph Germer, der von Gersemann & Kollegen in Berlin kommt.
Insgesamt beschäftigt Ebner Stolz an seinen 15 Standorten derzeit rund 100 Rechtsanwälte.
ah/LTO-Redaktion
Ebner Stolz: . In: Legal Tribune Online, 29.06.2018 , https://www.lto.de/persistent/a_id/29467 (abgerufen am: 15.11.2024 )
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