Die insolvente Fluggesellschaft Germania muss stillgelegt werden. Alle seriösen Bieter seien abgesprungen, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg.
Man habe den Interessenten buchstäblich den roten Teppich ausgerollt, sagt Germania-Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg. "Leider konnte oder wollte keiner darüber gehen."
Der einzig verbliebene Interessent für eine Übernahme des Flugbetriebs und die beiden Unternehmen, die sich für die Bereiche Wartung und Technik interessierten, hätten sich aus dem Bieterprozess zurückgezogen, teilte Wienbergs Kanzlei HWW Hermann Wienberg Wilhelm am Montag mit.
Parallel sei zuletzt noch versucht worden, eine Fortführungslösung im Rahmen eines Wet-Lease zu realisieren, also durch die Vermietung von Flugzeugen einschließlich Cockpit-Crew, Kabinenpersonal, Wartung und Versicherung an eine andere Fluggesellschaft. Auch diese Möglichkeit habe sich jedoch zerschlagen
"Angesichts der Ausgangslage war es von Anfang an klar, dass eine Rettung extrem schwierig sein würde", sagte Wienberg. "Germania war gegroundet, wir hatten keine eigenen Flugzeuge und kein Geld, die Leasingraten zu bezahlen. Trotzdem ist diese Nachricht natürlich enttäuschend."
Gescheitert seien die Übernahmen insbesondere am engen Zeitrahmen: Zum 31. März endet der Insolvenzgeldzeitraum. Weil Germania den Geschäftsbetrieb aus eigener Kraft nicht fortsetzen kann, musste bis dahin die Investorenlösung stehen. Insgesamt blieb den Bietern damit weniger als zwei Monate Zeit, um sich für oder gegen eine Übernahme zu entscheiden.
Der Insolvenzverwalter wird die insolventen Gesellschaften der Germania nun stilllegen. Die Mitarbeiter erhalten Wienberg zufolge in den nächsten Tagen die Kündigungen und werden zusätzlich zum Anfang April freigestellt.
ah/LTO-Redaktion
Investorenlösung für insolvente Fluglinie gescheitert: . In: Legal Tribune Online, 26.03.2019 , https://www.lto.de/persistent/a_id/34583 (abgerufen am: 16.11.2024 )
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